Metadata: [Siebenter Teil = Klasse 3, [Schülerband]] (Siebenter Teil = Klasse 3, [Schülerband])

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3. Drauf er, dem bis zu Asieus Landen 
Sich gestern noch gedehnt das Reich, 
Der König selbst in Eiseubauden, 
Dem niedersten der Sklaven gleich; 
An seiner Seite flehn zwei Söhne, 
Fast Kinder noch, von holder Schöne, 
Der stolzen Römer Mitleid an; 
Dann siehe! durch die Ehrenbogen 
Der Legionen trnnknes Wogen, 
Des Siegers weißes Roßgespann! 
4. Beim Jauchzen der Triumphgesänge, 
Das tausendstimmig rings erschallt, 
Rollt die Quadriga durch die Menge 
Und macht am Kapitale halt. 
Ämilins steigt durchs Jubelrufen 
Des Volkes die porphyrnen Stufen 
Zum Haus des Donnerers hinauf; 
Da, durch die Menschenwoge dringend, 
Stürzt, bleich von Antlitz, händeringend, 
Ein Sklav' ihm nach in hast'gem Lauf: 
5. „O Herr, vernimm die Trauerkunde! 
Was dir des Lebens Liebstes war, 
Ward dir geraubt in einer Stunde, 
Der Zwillingssöhne blühend Paar! 
Ein Blitzstrahl hat die zwei erschlagen, 
Als mittags sie entschlummert lagen 
Im Ölwald der Akademie; 
Her von Athen, damit die Laren 
Der Heimat ihren Staub bewahren, 
Im Sarkophage bring' ich sie." 
6. Die rings die Botschaft hören, schauen 
Voll Mitleid ans Ämilins: 
„Weh, daß in Gram und Todesgrauen 
Ihm der Triumphtag enden muß!" 
Doch er tritt, kaum entfärbt die Wange, 
Zum Tempel ein mit festem Gange, 
Vollzieht das Opfer am Altar 
Und ruft, indes die Flammen lohen: 
„Nun bring' ich erst, ihr Ew'gen, Hohen, 
Euch Dank aus vollem Herzen dar!
	        
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