Napoleon im Kampfe mit England, Spanien und Österreich. 21
anzugreifen, erlitt er in der verlustreichen, zweitägigen Schlacht bei As- Ja5Ss.
p e rn eine Niederlage und wurde zum Rückzüge über den Strom ge-
zwungen. Überall erklang jetzt der Ruhm des österreichischen Heerführers,
durch den Napoleon zum ersten Male geschlagen worden war. Damals
machte der preußische Major von S ch i l l den tollkühnen Versuch, seinen echte.
König, der am Kampfe teilzunehmen zögerte, mit Gewalt in den Krieg
hineinzuziehen. Auf eigene Hand begann er den Krieg. Mit seinem
Husarenregiment überschritt er die Elbe, eine Kompagnie Infanterie folgte
nach; bald aber wurde er von der Übermacht der Gegner durch Mecklenburg
nach Stralsund gedrängt, wo er im Straßenkampfe fiel. Von den Feinden
wurde ihm das Haupt abgeschnitten. Elf seiner Offiziere wurden zu Wesel
auf Befehl Napoleons als Räuber erschossen; sie starben als Helden mit
dem Rufe: „Es lebe der König!"
Napoleon hatte indessen neue Truppen an sich gezogen. Zum zweiten
Male führte er sein Heer über die Donau und trug bei W ag r am einen
entscheidenden Sieg davon. Darauf schloß Kaiser Franz einen Waffen-
stillstand, dem einige Monate später der Friede von Wien folgte.Wiener
Österreich mußte sich dazu verstehen, die „illyrischen Provinzen", d.h. die
Küstengebiete am adriatischen Meere, und andere Landesteile abzutreten.
Außerdem schloß es sich der Festlandsperre an.
Auf Seiten der Österreicher hatte auch der seines Landes beraubte
Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig, der Sohn
des bei Auerstedt verwundeten Herzogs, gefochten. Er hatte den Waffen-
stillstand nicht anerkannt; in kühnem Zuge führte er seine Truppen quer
durch Norddeutschland hindurch und erreichte die Wesermündung, von wo
ihn englische Schiffe nach England führten. Auch die Tiroler wollten
sich im Vertrauen darauf, daß ihr Kaiser Franz sie nicht verlassen werde,
dem Friedensschlüsse nicht unterwerfen und griffen noch einmal zu den
Waffen. Aber sie wurden von bayrischen, französischen und italienischen
Truppen unterworfen; Andreas Hofer wurde in seinem Versteck,
einer hoch über dem Passertale gelegenen Sennhütte, aufgefunden und in
Mantua erschossen.
§ 22. Napoleons Weltherrschaft. Napoleon hatte jetzt die Höhe
seiner Macht erreicht. Friedrich Wilhelm III., der zwar an dem
letzten Kriege nicht teilgenommen, aber dennoch durch seine Maßregeln bei
dem Kaiser Verdacht erregt hatte, wurde genötigt aus Königsberg, wo er bis-
her residiert hatte, in das von französischen Festungsgarnisonen umgebene
Berlin zurückzukehren. Im nächsten Jahre, 1810, traf den gedemütigten