Full text: Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit (Teil 5)

Der deutsch - französische' Krieg. 
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lassen und sich nach Tmtrs, dem Sitz der Regierung, begeben hatte, eine 
außerordentliche Tätigkeit zu entfalten begonnen. Er hat, von dem In¬ 
genieur Freycinet unterstützt, im ganzen 600 000 Mann neu ausgestellt, mit 
Hilft amerikanischer und englischer Lieseranten ausgerüstet und den Volks- 
krieg organisiert, vielsach aber sich auch nicht gescheut, aus der Ferne in die^. 
Operationen selbst einzugreifen und diese dadurch zu schädigen. 
Im Oktober hatte ©eneralj^jLk die bei O r l e a n s Di-Kampfs 
stehenden feindlichen Streitkräfte besiegt und diese Stadt besetzt. Als dann 
der General A uxj llt de Pal ad in es mit Ubermacht heranzog, trat 
er ihm bei Coulmiers entgegen — 15 000 gegen 70 000 —, mußte aber 
weichen. Darauf wurde aus seinen Truppen und einer weiteren Division 
eine Armeeabteilung unter dem Großherzog. Fxi.e..fcu: i ch F r anz von 
Mecklenburg-Schwerin gebildet, mit der Aufgabe, die Ein- 
schließungsarmee vor Paris zu decken; zugleich nahte Prinz Fried- 
r i ch K a r l mit drei Korps heran, die durch die Übergabe von Metz frei 
geworden waren. Diese Truppen rückten in breiter Linie auf Orleans 
los und schlugen die ihnen entgegenstehenden Truppen in einer Reihe von 
Treffen, u. a. bei J8 e a it n e la R olande, wo 11 000 Mann vom 
10. Korps gegen 55 000 Feinde standen. Durch die Gefechte von 
Orleans wurde darauf die Stadt zum zweiten Male eingenommen. Dezember. 
In weiteren Gefechten, die zu schwierigen Märschen bei schlechter 
Verpflegung, kaltem Wetter und mangelhafter Kleidung nötigten, wurde 
C h a n z \), der anstatt d'Aurelles jetzt an der unteren Loire befehligte, 
zum Rückzug auf Le Mans gezwungen und Tuzurs besetzt; die fran- Tours, 
zösische Regierung verlegte ihren Sitz nach Bordeaux. Als dann Chanzy 
seine Armee (120 000 Mann) bei Le Mans neu organisierte, zog Prinz 
Friedrich Karl mit 74 000 Mann zu Beginn des Januars gegen ihn, 
siegte nach mühevollen Märschen in der dreitägigen Schlacht bet,.ii,e.,_ 
M a n tund nahm die Stadt, während die feindliche Armee in aufgelöstem ^Mans^ 
Zustande nach Westen zurückging. 187L 
Den Austrag, die im Norden Frankreichs sich sammelnden Streit-D-^nördUche 
fräfte auseinander zu treiben, erhielt General von Manteuffel mit dem Muplatz. 
1. und 8.Korps. Bei Amiens schlug er (November) den Feind und 
marschierte darauf bis Rouen. Da sich aber unter F a i d h e r b e eine 
neue Nordarmee bildete, so ging er zurück und siegte wieder in der Gegend 
von Amiens an der H a l l u e (Dezember). Als Manteuffel im Januar 
auf einen anderen Schauplatz abberufen wurde, übernahm G ö b e n den 
Oberbefehl der Nordarmee und trug den Sieg von St. Quentin 
davon.
	        
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