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Das Zeitalter der Zerstörung beä alten und der Entstehung des neuen Reichs.
Der Feldzug von 1815.
1815 34. Noch dauerten die Beratungen des Wiener Kongresses fort,
als Napoleon Elba heimlich verließ und am 1. März 1815 zu
Cannes in der Provence landete. Die Armee fiel ihm zu, der gegen
ihn gesandte Marschall Ney ging zu ihm über; Ludwig XVIII. ent¬
floh aus Paris. Aber die Mächte waren entschlossen, Napoleon nicht
auf dem Throne Frankreichs zu dulden; fie erklärten ihn in die Acht,
erneuerten ihr Bündnis gegen ihn und ließen ihre Heere nach dem
Rheine marschieren.
In den Niederlanden, die zunächst bedroht erschienen, nahmen ein
preußisches Heer unter Blücher, dessen Generalftabschef wieder
Gneifenau war, und ein aus Engländern, Niederländern, Hannove-
ranern und anderen deutschen Truppen zusammengesetztes Heer unter
Wellington Aufstellung. Hierher wandte sich Napoleon. Seine
Armee zählte zwar nur 122 000 Mann, aber fie bestand aus seinen aus
der Gefangenschaft heimgekehrten Veteranen; er hat nie eine bessere
befehligt. Im Vertrauen auf das Versprechen Wellingtons, ihm zu
ik^Ni H^fe zu kommen, entschloß sich Blücher am 16. Juni beiLigny unweit
Namur mit 80 000 Preußen die Schlacht anzunehmen, die ihm Napo¬
leon mit ebenfalls etwa 80 000 Mann anbot. Aber Wellington war
nicht in der Lage, sein Versprechen zu halten. Nach blutigem Ringen
wurden die Preußen zurückgedrängt. Bei einem Kavallerieangriff
wurde Blücher das Pferd unter dem Leibe erschossen, und er stürzte;
nur sein Adjutant Graf Nostiz schützte ihn in dem wilden Getümmel.
An seiner Stelle übernahm Gneisenau den Oberbefehl. Er ordnete
den Rückzug an, aber nicht, wie der Feind erwartete, dem Rheine zu,
fondern nach Norden; er wollte die Verbindung mit Wellington nicht
verlieren.
Quatrebras Dieser hatte an demselben Tage bei Quatrebras den Mar-
schall Ney, der ihm in den Weg getreten war, um seine Vereinigung
mit Blücher zu verhindern, nach längerem Kampfe zurückgedrängt; in
dieser Schlacht fand Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (vgl.
§ 21) den Tod. Wellington stellte sich nunmehr, nachdem ihm Blücher
zugesagt hatte, zu Hilfe zu kommen, bei Moni St. Jean, das an der
großen, von Brüssel südwärts führenden Straße liegt, in Schlacht-
Ordnung auf; er hatte 69 000 Mann; fein Hauptquartier war W a t e r -
l o o. Wertig stärker war das Heer Napoleons, der bei dem Pachthofe
Allianceßa Belle Alliance Aufstellung nahm. Am 18. Juni gegen
SKittag begann die Schlacht. Der erste Angriff der Franzofen wurde