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Schon während des siebenjährigen Krieges hatte Joseph genug 
Veranlassung gefunden, auf den unbesiegten Gegner seines Hauses, 
Friedrich den Großen, aufmerksamzu werden, ihn zu bewundern 
und sich zum Muster zu nehmen. Aber nichts war menschlich schöner, 
als daß der künftige Beherrscher Oestreichs, auf einer seiner Rei¬ 
sen, Haß und Stolz bei Seite setzend, den vormaligen Gegner seiner 
Mutter, im Lager bei Neisse, am 26. August 176$ aufsuchte, um 
ihn persönlich seiner Achtung zu versichern , und Friedrich erwiderte 
diesen Besuch im Herbste des folgenden Jahres im Lager bei Mäh¬ 
risch - Neustadt. 
Auch Paris besuchte Joseph im Jahr 1777, da er mit dem 
französischen Hofe durch Bande des Blutes und ein langjähriges, 
gutes Vernehmen verbunden war, und drei Jahre darauf machte er 
eine Reise nach Rußland, um durch persönliche Bekanntschaft die 
Verhältnisse mit dem russischen Kabinette, wo möglich noch inniger 
zu knüpfen. 
Mittlerweile aber wurde ihm noch ein Mal Gelegenheit gebo¬ 
ten , die östreichischen Truppen dem bewährtesten Krieger seiner Zeit, 
Friedrich dem Großen entgegen zu führen. Dieser war nämlich, in 
Folge des baierischen Erbfolgeckrieges, nach einigen fruchtlosen 
Verhandlungen, in Böhmen eingerückt; Joseph aber bezog ein ver¬ 
schanztes Lager an der Elbe und Friedrich fand diese Stellung so 
vortheilhaft und so gefährlich anzugreifen, daß er es vorzog, sich 
zurückzuziehen und nur das östreichische Schlesien zu besetzen. Ueber- 
haupt führte dieser Krieg, der mit dem teschner Frieden (13. April 
1799) sich endigte, für das Haus Oeftreich keinen größeren Vortheil 
herbei, als daß es das baiersche Rentamt Burghausen erwarb. So 
wenig dieser Erfolg den Erwartungen genügte, mit denen der Krieg 
begonnen worden; so wenig entsprach er auch den Wünschen Jo-
	        
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