Full text: Zeittafeln der griechischen Geschichte zum Handgebrauch und als Grundlage des Vortrags in höheren Gymnasialklassen mit fortlaufenden Belegen und Auszügen aus den Quellen

Der völlige Untergang der griechischen Freiheit. 
143 
Olympiaden¬ 
jahr. 
Jahr 
vor Chr. 
Politische Geschichte. 
CXLVII, 1. 
192. 
! 
Ermordung des Nabis und Vereinigung Spartas mit dem achäischen Bunde108). 
Anfang des syrischen Krieges zwischen Rom und dem König Antiochos von Syrien109). 
! Die Aetolier Bundesgenossen des Antiochos 110). 
CXLYII, 4. 
189. 
; Ende des syrischen Kriegs111). 
Die Macht der Aetolier durch den ihnen von den Körnern dictierten Frieden ge¬ 
brochen 112). 
CXLVIII, 1. 
188. 
Philopömen zwingt die Spartaner, die letzten Beste der Ly kurgischen Verfassung 
abzuschaffen113); darauf fortwährende, von den Römern genährte Streitigkeiten 
zwischen Sparta und dem achäischen Bunde114). 
dem Anschluss der Achäer an die Römer (Anm. 103) sich mit 
Philipp in Verbindung eingelassen und sich der Stadt Argos 
bemächtigt hatte, Liv. XXXII, 38—40, theils um seine Vereinigung 
mit Antiochos, mit welchem der Krieg nahe hevorstand, zu ver¬ 
hindern, s. Liv. XXXIII, 44. Ueber den Krieg mit Nabis, s. Liv. 
XXXIV, 22— 41. Plut. Flam. 13. Der Ausgang war, dass der 
Tyrann auf Sparta und dessen unmittelbares Gebiet beschränkt, 
von allem Verkehr zur See abgeschnitten und zu einer bedeutenden 
Geldstrafe verurtheilt wurde, Liv. XXXIV, 35. 40. vgl. XXXV, 12. 
Die Achäer waren aber hiermit nicht zufrieden, weil nach ihrer 
Meinung der Krieg nur mit dem Sturze des Nabis beendigt wer¬ 
den sollte, s. Plut. a. a. 0.: Зеахреьаато тdg гrjg 'ЕЫад'од tkni- 
Зад, Liv. XXXIV, 41: serva Lacedaemon relicta et lateri adhae- 
rens tyrannus non sincerum gaudium praebebant, vgl. ebend. 48.49. 
XXXV, 81. 
108) Zwischen Nabis und den Achäern war wieder Krieg aus¬ 
gebrochen, weil jener, von den Aetoliern verlockt, einen Versuch, 
sich die Küste von Lakonika wieder zu unterwerfen, gemacht 
hatte. Nabis wird von den Achäern unter Philopömen vollständig 
geschlagen und genöthigt, sich in die Mauern von Sparta einzu- 
schliessen, Liv. XXXV, 12 —13. 25—30. Hierauf schicken die 
Aetolier eine Truppenabtheilung nach Sparta, angeblich um ihm 
beizustehen, in Wahrheit aber um ihn zu beseitigen und sich der 
Stadt zu bemächtigen; Nabis wird auch wirklich getödtet, die 
Aetolier versäumen aber sich der Stadt zu versichern, und nun 
eilt Philopömen herbei und zwingt die Spartaner, dem Bund, 
jedoch unter Belassung der Lykuxgischen Verfassung, beizutreten, 
ebend. 35 — 37. Plut. Phil. 15. Paus. VIII, 50. 
109) S. Römische Zeittafeln S. 62. Anm. 10 und S. 63. Anm. 
11 — 18. 
110) Die Aetolier waren mit den Römern wegen des Frie¬ 
dens mit Philipp unzufrieden, weil sie nach ihrer Meinung dabei 
ihre Verdienste nicht genug belohnt hatten, Liv. XXXIII, 11. 12. 
13. 31. 35. 49. XXXIV, 22. 23. Polyb. XVIII, 17. 21. 22. 28. 31. 
Plutarch. Flam. 9, ebenso waren sie es sowohl wegen des Kriegs 
als wegen des Friedens mit Nabis, Liv. XXXIV, 23, 41. Daher 
ihre Verhandlungen und ihr Bündniss mit Antiochos, Liv. XXXIII, 
43. 44. XXXV, 12. 32—33. 34. 43—45. Polyb. XX, 1. Appian. 
Syr. 12. 
4C 111) S. В.Ш Zeittaf. S. 63. Anm. 15. 
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112) Nach verschiedenen vergeblichen Friedensverhandlungen, 
über welche s. Liv. XXXVI, 22. 27 — 29. 34 — 35. XXXVII, 1. 
Polyb. XX, 9 —11, nachdem ferner die beiden Scipionen im Jahre 
190, um für den Feldzug nach Asien gegen Antiochos freie Hand 
zu gewinnen, ihnen einen halbjährigen Watienstillstand gewährt, 
s. Liv. XXXVII, 4 — 7. Polyb. XXI, 1 — 3, begann der Consul 
des Jahres 189, M. Fulvius, den Krieg von Neuem, nahm Amprakia 
und drohte in Aetolien einzufallen; da kam endlich der Friede zu 
Stande, wonach die Aetolier 500 Talente bezahlen, alle Städte, 
welche ihnen die Römer seit Flamininus abgenommen, aufgeben, 
Geissein stellen, nur mit Bewilligung der Römer Krieg zu führen 
sich verpflichten mussten u. s. w., s. Liv. XXXVH, 49. XXXVIII, 
1 —15. Polyb. XXH, 8 —15. Sie richteten sich seitdem durch 
Factionen vollends zu Grunde, Polyb. XXX, 14. Liv. XLI, 25. 
XLII, 2. 
113) Liv. XXXVIII, 30 — 34. Pausan. VII, 8, 4. VIII, 51, 1. 
Plut. Phil. 16. Die Veranlassung gab ein Versuch der Spartaner, 
sich einer der Küstenstädte zu bemächtigen; Philopömen (auctor 
semper Achaeis minuendi opes et auctoritatem Lacedaemoniorum, 
Liv. a. a. O. 31) verlangte die Auslieferung der Urheber dieses 
Versuchs, und als die Spartaner sich nicht nur dessen weigerten, 
sondern auch den Beschluss fassten, sich vom achäischen Bunde 
zu trennen, so rückte er in Lakonika ein, forderte nunmehr die 
Auslieferung derer, welche zu jenem Beschlüsse gerathen hatten, 
und liess diese, als die Auslieferung erfolgte, 80 an der Zahl, 
soweit sie nicht sogleich bei ihrer Ankunft im Lager erschlagen 
worden waren, hinrichten (Frevel von Kompasion, Polyb. XXIII, 
1. 7). Die Spartaner selbst mussten nun die von Nabis verbann¬ 
ten Bürger zurückrufen (vergl. Liv. XXXIV, 35. Polyb. XX, 12), 
dagegen die von ihm aufgenommenen Bürger verbannen, ihre 
Mauern niederreissen, die Lykurgische Verfassung aufheben u. s. w. 
— Per haec enervata civitas Lacedaemoniorum Achaeis diu obnoxia 
fuit, Liv. XXXVIII, 34. Die vollständige Aufnahme der Spar¬ 
taner in den achäischen Bund geschah erst nachher im Jahre 181, 
s. Polyb. XXV, 1—2. 
114) In Folge der häufigen Umwälzungen in Sparta gab es 
eine Menge verbannter Spartaner, die in Sparta selbst ihren Anhang 
hatten (nach Polyb. XXIV, 4. war Sparta in 4 verschiedene Par¬ 
teien gespalten) und fortwährend in Rom durch Gesandtschaften 
Hülfe suchten; dergleichen Gesandtschaften werden erwähnt im 
Jahre 187, s. Polyb. XXIII, 1, im Jahre 185, s. ebend. 4. 5. 7.
	        
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