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allen, nicht wahr, Mutter, und ich darf nun alle Tage auf die Jagd 
gehen? Jagen gefällt mir gar zu gut.“ 
„Hm,“ meinte die Mutter, „immer geht’s auch nicht so glücklich 
ab wie heute; manchmal naht unser Feind, der Jäger, und dann 
heißt’s sich schnell verstecken.“ 
„Verstecken?“ sagte Listig hochmütig, „ich sollte mich ver¬ 
stecken! Das fällt mir gar nicht ein. Der Jäger soll nur kommen! 
Ich fürchte mich nicht.“ 
Piff, paff! tönte es da plötzlich in der Nähe. Frau Füchsin 
schlüpfte in den Strauch; der kleine Listig aber zitterte am ganzen 
Leibe und sagte ängstlich: „Mutter, Mutter, laß uns schnell nach 
Hause gehn! O, hier ist’s schrecklich!“ 
„Siehst du, kleiner Prahlhans,“ antwortete die Mutter, „das 
war der Jäger- Jetzt ist er nur gegen einen Hasen losgegangen, 
und du fürchtest dich schon! Was würdest du erst tun, wenn er 
das Piff, paff! zu dir sagte?“ 
104. 'Junker Prahlhans, Von Johannes Staub. 
Kinderbüchlein. 6. Heft. St. Gallen o. J. 8. 30. 
in König hatte einen jungen Edelknecht, den man Junker 
Prahlhans nannte, weil er immer viel versprach und 
wenig hielt. Es lebte aber auch am Hofe des Königs 
ein Spaßmacher, und dieser wollte den Prahlhans 
bessern. Das ging aber auf folgende Weise zu. 
Eines Tages hätte der König gern gebratene Vögel 
gegessen und sprach zum Junker: „Hans, geh hinaus in den Wald und 
schieß mir zehn Vögel für meinen Tisch!" Der Junker aber sprach: 
„Nicht nur zehn, sondern hundert Vögel will ich dir schießen." „Gut," 
sprach der König, „wenn du ein so guter Schütze bist, so bringst du mir 
hundert. Sollst für jeden einen Taler haben." Der alte Spaßmacher 
hörte das und ging dem Junker voraus in den Wald, wo die meisten 
Vögel waren, rief ihnen zu und sprach: 
„Ihr Vöglein, flieget alle fort! 
Hans Großmaul kommt an diesen Ort, 
möcht' hundert Vögel schießen." 
Als Junker Hans in den Wald kam, da konnte er keinen Vogel 
erschauen; denn sie hatten sich alle in ihren Nestern versteckt. Und als er
	        
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