Full text: Geschichte des Altertums (Teil 3)

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Geschichte der Griechen. 
übernommen hatte. Weder Athen noch Sparta noch Theben gelangte 
wieder zu bedeutender Macht. Einst hatten nach den Perserkriegen 
die republikanischen Versassungen das schnelle Ausblühen der 
griechischen Staaten zur Folge gehabt, aber dann auch einen desto 
rascheren Versall. Fortan erwiesen sich nur die monarchisch re- 
gierten Staaten als die krästigen und ausschlaggebenden. In den 
kleineren Staaten war entweder die D e m o k r a t i e 311t Ochlokratie 
oder die Aristokratie zur Oligarchie ausgeartet; fortwährende 
Wirtschast- Parteikämpse machten sie immer ohnmächtiger. Die Wirtschaft- 
liches Leben Verhältnisse standen für die Griechen günstiger. Städte 
wie Athen, Korinth, im Osten Rhodns und Byzauz, blieben sür den 
Mittelmeerhandel auch weiterhin von Bedeutung, wurden jedoch von 
Alexandrien in Ägypten wegen seiner vorteilhasten Lage bei weitem 
überholt. Auch als Sitz der Gelehrsamkeit überflügelte die ägyp- 
tische Residenz infolge der Fürsorge der Ptolemäer ihre Nebenbnhle- 
rinnen aus diesem Gebiete: Athen, Rhodus und Pergamum. Die 
hellenische Sprache in ihrer vulgären, mit anderen Elementen 
gemischten Form') und die hellenische Kultur waren Gemein- 
gut aller östlichen Mittelmeerländer geworden. Die Verschieden- 
Kosmopoii- heit der Nationen schwand, und an ihre Stelle trat der kosmo- 
***nentum*^Politische (weltbürgerliche) Hellenismus; daher nennt man diese 
Periode die hellenistische. Griechenland selbst trat immer mehr 
hinter den anderen Ländern zurück. Seine Gelehrten, Künstler, Bau- 
meister, Krieger sauden lohnende Tätigkeit in dem Dienst fremder 
Fürsten. Der patriotische und nationale Sinn seiner Bürger 
war erloschen. ' 
Bildhauer: b) Kunst itnb Wissenschaft. Die Kunst, das Gebiet, aus 
dem sich die Begabung der Griechen am glänzendsten zeigte2), blieb 
auch in der Zeit des Versalls aus hoher Stuse. Im 4. Jahrhundert 
Skopas leisteten Hervorragendes der Bildhauer Skopas aus Paros, der noch 
(um 340) an dem Grabmal des Mansolns, dem Mausoleum in 
Praxiteles Halikarnaß, tätig war, und Praxiteles aus Athen. Aus ihren 
Kreisen ging n. ct. die Niobegrnppe hervor (Nachbildung in 
Florenz). Der herrliche Kops der Hermesstatue in Olympia ist 
1) Koiv^j BiitXexToc. 
2) über die Kunst in der Perikleischen Zeit f. § 14 *. Hier sei das Wichtigste 
aus den späteren Perioden zusammengestellt.
	        
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