Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

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Aus der Geschichte der Neuzeit. 
Mit rücksichtsloser Härte durchgreifend, gestaltete er die königliche Gewalt 
im Innern des Staates zu einer absoluten aus; die den Hugenotten im 
Edikt von Nantes gewährten Freiheiten tastete er nicht an, aber ihr Be¬ 
satzungsrecht befestigter Städte wollte er nicht dulden, da es die souveräne 
Macht des Staates beeinträchtigte und gefährdete. Er eroberte 1628 den 
festesten dieser Plätze, La Rochelle, und brach dadurch die politische Sonder¬ 
stellung der Hugenotten. In der äußeren Politik verfolgte er wieder das 
Ziel Heinrichs IV., nämlich Erweiterung der französischen Macht auf Kosten 
des Hauses Habsburg. Ein Verbündeter wie Gustav Adolf mußte ihm 
daher in hohem Grade erwünscht sein. 
Frankreich vermittelte im Jahre 1629 einen Frieden zwischen 
Schweden und Polen und verpflichtete sich später (1631), dem Könige 
Hilfsgelder zu zahlen. 
Anfang Juli 1630 landete Gustav Adolf mit einem Heere von 
15 000 Mann auf der Insel Usedom. Es bestand überwiegend aus 
Schweden, die von Offizieren aus dem schwedischen Adel geführt wurden. 
Durch diese Zusammensetzung unterschied es sich von den aus aller Herren 
Ländern zusammengelaufenen Heeren ebensosehr wie durch seine Manns¬ 
zucht, Einteilung, Bewaffnung und Kampfweise, die ihm einen höheren 
Grad von Beweglichkeit und damit eine Überlegenheit über die schwer¬ 
fälligen Schlachthaufen der damaligen Heere verliehen. Mit Leichtigkeit 
säuberte es Pommern von den spärlichen kaiserlichen Besatzungen. Nach 
der Einnahme Stettins schloß der Schwedenkönig mit dem kinderlosen 
Herzog Bogislav einen Vertrag, nach welchem Pommern beim Ableben 
seines Inhabers in den Pfandbesitz Schwedens übergehen sollte, bis die 
Ansprüche Brandenburgs geklärt seien. Brandenburg hatte nämlich vor 
Jahrhunderten die Lehnshoheit über Pommern erworben und diese dann 
in ein Heimfallsrecht verwandelt. Gekränkt durch diesen Vertrag, ver¬ 
weigerte Georg Wilhelm von Brandenburg, überdies geleitet von dem 
kaiserlich gesinnten Minister Adam von Schwarzenberg, ihm den Durch¬ 
zug durch sein Land, als er im folgenden Jahre die Oder herauf 
gegen Frankfurt zog. Aber auch sonst fand die Aufforderung Gustav 
Adolfs an die evangelischen Stände, sich ihm anzuschließen, (außer bei 
Hessen) keinen Widerhall, vielmehr schlossen Sachsen, Brandenburg 
und mehrere andere Reichsstände einen Bund, worin sie sich Schweden 
gegenüber neutral zu verhalten versprachen. Für Gustav erhob sich in¬ 
zwischen als Gegnerin des Restitutionsedikts die Stadt Magdeburg, der 
er den Obersten von Falkenberg als Kommandanten schickte. Er konnte 
aber die von Tilly und Pappenheim belagerte Stadt nicht entsetzen, so¬ 
lange sich Brandenburg ihm nicht anschloß. Als Georg Wilhelm endlich 
zu einem Bündnis genötigt wurde, ließ sich Magdeburg nicht mehr retten. 
Die Stadt wurde am 10. (20.) Mai erstürmt und ging, von den Bürgern 
selbst angezündet, in Flammen auf. 
Darauf rückte Gustav Adolf über die Elbe in die Altmark ein und 
legte hier ein festes Lager an. Tilly konnte ihn von hier nicht vertreiben
	        
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