fullscreen: Für Präparandenanstalten (Teil 1)

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C. Länderkunde. 
§ 250. Das Klima Frankreichs ist mild, die Niederungen am Mittel- 
meere bringen Oliven, Feigen, Orangen hervor. Wein gedeiht vorzüglich, am 
reichlichsten auf dem sonnigen Gelände an der unteren Garonne (Bordeaux- 
wein) (Bild 95.) und auf der Champagne. Der fehr fruchtbare Boden liefert 
Weizen, die rauheren Höhen sind meist nnbewaldet. An Bodenschätzen 
ist Frankreich arm; doch haben die Franzosen durch vielseitige Industrie, 
besonders in Gegenständen der Kunst, in Luxus- und Modewaren (Seiden- 
stoffe), den Reichtum ihres Landes noch zu steigern gewußt. 
§351. Bevölkerung. Die Franzosen sind hauptsächlich Nachkommen 
der alten Gallier, die nach Unterwerfung durch die Römer deren Sprache 
annahmen. So bildet das Latein den Grundstock des Französischen. Land 
und Leute empfingen ihren Namen von den germanischen Franken, die in 
der Völkerwanderung Gallien eroberten. Auf der Halbinsel Bretagne leben 
noch viele Kelten, in den Pyrenäen Basken, bei Nizza und auf der 
Insel Korsika Italiener. Außerdem wohnen in Frankreich viele Aus- 
lüuder. Die Zahl der ganz überwiegend katholischen Bewohner ist seit 
längerer Zeit ziemlich gleich geblieben (39 Mill.). Die Landbevölkerung 
überwiegt bedeutend, nur 15 Städte siud Großstädte (im Deutschen Reich 48). 
Seit der Revolution (1789) ist Frankreich in Departements (86) einge- 
teilt, doch sind auch uoch die alten Provinznamen gebräuchlich. 
§ 252. a) Die Pyrenäen, ein Hochgebirge von fast halber Länge der 
Alpen, ziehen vom Golfe du Lion zum Golf von Biseäya. Etwa in der 
Mitte erheben sie sich in der Maladetta-Gruppe bis zu 3400 m. Da 
tiefe Einschnitte fehlen, sind die Pyrenäen unwegsam; die Hauptverkehrs- 
wege umgehen sie im 0 und W; erst jetzt baut man Eisenbahnen durch 
das Gebirge. Der reiche Niederschlag der französischen Pyrenäen ruft in 
den uuteren Teilen dichte Bewalduug, in den oberen Almen und kleine 
Gletscher hervor. Die Pyrenäen sind nur spärlich bewohnt. Am Fuß des 
Gebirges liegt Lourdes, der bekannte französische Wallfahrtsort. 
Aufgabe. Vergleiche die Pyrenäen mit den Alpen hinsichtlich der Seen! 
§ 253. d) Die Französischen Alpen bilden die Südhälfte der Westalpen. 
Die Grenze gegen Italien verläuft auf der höchsten, wasserscheidenden Kette. 
Unter den zahlreichen Gebirgsstöcken ragt besonders die von 23 Gletschern 
umgürtete Montblanc-Gruppe hervor, unter den Gletschern des Mont- 
blane das 7 km lauge, vielbesuchte Eismeer (^ler de glace). Von den 
Pässen sind die bekanntesten der Kleine St. Bernhard (Jfere^ Dora 
Bältea) mit schöner Straße uud der Mont Cenis, dessen 12 km langer 
Tunnel Frankreich mit Italien verbindet. Die wichtigsten Flüsse der 
Französischen Alpen sind die Rhoneznflüsse Jsere und Durauce. 
Wie ein abgetrennter Zweig der Westalpen erscheint der nördlich der 
Rhone anhebende Schweizer Jura, aus dessen Ketten der Donbs [bu: 
zur Saone eilt. Sein Tal bildet in Verbindung mit dem Bnrgnndischen 
Tor die alte Verkehrsstraße von Mitteleuropa zum Rhonetal und zum Mittel- 
meer. Daher liegen hier mehrere Festungen.
	        
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