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wartet, ob wieder ein Bub kommt, der nichts gelernt hat
und auf der Straße dann einschläft.
44. Dorfmusik.
1. Hoch auf dem Zaun der Gockelhahn fängt die Musik
mit Krähen an: die Hühner stimmen lustig ein, die Gans
will auch nicht stille sein.
2. Die Ziege meckert in dem Stall, es blöken laut die
Schäflein all, es bellt der Hund, und grunzend schrein die
Schweine alle, groß und klein.
3. Das Spätzlein selbst mit hellem Klang stimmt an den
lieblichsten Gesang; im tiefsten Basse brummt dazu im Stalle
hier die alte Kuh.
4. Die Drescher in der Scheune dort, die schlagen flink
in einem fort den Takt dazu, daß laut es knallt und weit
durchs ganze Dorf hinschallt.
5. Das quiekt und schreit, das pfeift und summt, das
klopft und grunzt, das blökt und brummt! Wer hört je
in der Stadt solch Stück? — Das ist die lust'ge Dorfmusik!
G. Christ. Dieffenbach.
45. Morgengebete.
1. Mein Gott, vorüber ist die Nacht, gesund und froh
bin ich erwacht. Behüte mich auch diesen Tag, daß ich nichts
Böses lernen mag. Amen.
2. Wie fröhlich bin ich aufgewacht, wie hab' ich geschlafen
so sanft die Nacht! Hab' Dank, im Himmel du Vater
mein, daß du hast wollen bei mir sein! Nun sieh auf mich
auch diesen Tag, daß mir kein Leid geschehen mag! Amen.
3. Vom Schlaf bin ich gesund erwacht, dir, lieber Gott,
sei Dank gebracht! Nimm mich auch heut' in deine Hut,
und mache mich recht fromm und gut, daß ich, o Gott,
den ganzen Tag dein liebes Kindlein bleiben mag. Amen.
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