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Das Ringen dieser drei Männer um die Herrschaft bietet das Haupt¬
interesse der folgenden römischen Geschichte. Einer benutzte den andern
als Leiter zur Ersteigung der ersten Stelle im State.
Crassus spielt nur Nebenrolle und fand zur rechten Zeil den Tod,
bevor er ganz bei Seite geschoben wurde. (Vgl. Lepidus §. 51.)
tz. 43.
Leben und Taten des Pompejus biö zum 1. Triumvirat 60.
Gnäu s Pompejus (Magnus — Beiname durch Sulla),
geboren 106, Sohn eines Consuls.
Seine Familie galt unter den Optimalen noch nicht als voll,
denn erst seit 60 Jahren zur Consulwürde.
Erstes Auftreten: Er führt dem Sulla drei aus eigenen Mitteln
geworbene Legionen zu und hilft diesem mit großem Geschick und
ungewöhnlichem Glück die Marianer niederwerfen (vgl. §. 40).
Als Freischarenführer nach Sulla's Tode Hauptverteidiger der
Senatspartei.
Erwarb bedeutenden Kriegsruhm. 25 Jahre alt von den Truppen
als Imperator begrüßt.
[5)er Titel „Imperator" hörte mit der Entlassung der Truppen
auf. Dem Cäsar dauernd übertragen, gleichbedeutend mit „Kaiser"
(französisch empereur.)]
Als offizieller Feldherr hat er folgende Kriege glücklich beendigt:
I. Krieg gegen Sertorius.
Q. Sertorius, ein als Feldherr und Statsmann gleichbedeutender
Marianer, in Spanien Republik nach römischem Muster mit
starker, römisch organisirter Heeresmacht („der neue Hannibal").
Er vernichtete mehrere römische Heere.
Alle Führer der Optimalen büßten ihren Kriegsruhm gegen
ihn ein.
76 Pompejus Oberbefehl
im Alter von 30 Jahren als Proconsul, ohne Eonsul gewesen
zu sein. (Vgl. Scipio der Aellere.)
72 Sertorius durch seinen Unterfeldherrn Perperna ermordet.
Pompejus beendig! mit leichter Mühe den Krieg, nimmt
Perperna gefangen und läßt ihn hinrichten.
II. Gladiatoren- oder Sklavenkrieg.
Aus einem Gladiatorenausstand entstand durch entlaufene Sklaven
ein Sklavenkrieg. (Vgl. 3. rnessenischer Krieg §. 13.)
Unter Anführung des Thrakiers Spartacus schlagen die Auf¬
ständischen vier römische Heere.
M. Licinius Crassus besiegt sie. Spartacus fällt.