Full text: Allgemeine Weltgeschichte

Der Zusammenhang unter den Griechen. 
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sein. Die Wände waren in bunter Pracht mit allerlei Metallplatten 
bekleidet. Die Tracht war einfach. Man trug ein hemdartiges Unter-Ä£e^„na> 
gewand, Sandalen und einen Mantel und zwar die Männer die 
Chlaina, ein wollenes oder bei den Vornehmen ein leinenes Oracht- 
gewand, die Frauen den gegürteten Peplos. Die Frauen trugen auch 
ein das Hinterhaupt bedeckendes Kopftuch. Die Hauptnahrung bestand Nahrung, 
in Brot und Fleisch von Haustiereu. Die Hausfrau ist vor allem be-Die^Beschäf- 
schäftigt mit Spindel und Webstuhl. Daß die griechische Frau aber de^Frau. 
in dieser Zeit nicht eine ganz untergeordnete Stellung einnahm, zeigen 
uns die herrlichen homerischen Gestalten der Penelope, der Phäakenkönigin 
Arete und ihrer Tochter Nausikaa. Einen eigentlichen Unterricht ge=gj^eimg 
nossen die Kinder nicht, und der Knabe wurde außer in der Führung der 
Waffen nur in etwa in Musik und Tanz ausgebildet. Aber der Ahnen 
Tugend galt als Vorbild und „immer der erste zu sein und hervorzuragen 
vor den andern"x), war das ideale Ziel aller Erziehung und Ausbildung. 
Der Bestattung der Toten ging die Ausbahrung und die Totenklage 
voraus. Der Tote wurde nicht begraben, sondern auf dem Scheiterhaufen fl a un0' 
verbrannt mitsamt allerlei Geräten, Lieblingstieren und bisweilen auch 
Kriegsgefangenen. Die Asche wurde in einer Urne geborgen, über der 
nach altem Brauch ein Grabhügel mit einem Stein oder einer Säule 
errichtet wurde. Zu Ehren des Toten fanden Opfer und, wie des Pa¬ 
troklus Totenfeier zeigt, oft recht prunkvolle Leichenspiele statt. 
Die Götterverehrung hat bei Homer noch vielfach den Charakter 
der primitiven Zeit. Die Altäre wurden unter alten Bäumen oder auf 
Gipfeln der Berge errichtet; doch sindett sich bei Homer schon Tempel. 
Jeder Hausvater ist Priester. Im Mittelpunkt aller religiösen Übung steht 
das Opfer. Das Massenopfer für das ganze Volk ist die Hekatombe. 
Ein Teil des Fleisches wird den Göttern verbrannt, das übrige beim 
Festmahl genossen; beim Sühnopser allerdings wird das ganze Tier ver- 
brannt. Außer dem Opfer spendete man den Göttern Weihgeschenke. 
Von Bedeutung waren die Seher sowie die Orakel. 
Der Zufammenhang unter den Griechen. 
§ 33. Zufammenhang trotz nationaler Zerrissenheit. Die 9tat^""ate 
Griechen Haben es nie zu einer staatlichen Einheit gebracht. Die politische rissenheit. 
Zerrissenheit war in der Natur des Landes, in Stammesunterschieden. 
Parteigegensätzen, wirtschaftlicher Eifersucht — die wie im 7. Jahrhundert 
zwischen Ehalcis und Eretria, ferner zwischen Kroton und Sybaris sogar 
zu langdauernden blutigen Fehden führte — vor allem aber auch in der 
überspannten Freiheitsidee der Griechen begründet. Volle Befriedigung fand 
a'iev ägiozeveiv y.ai vttsiqo/ov e'fifievai al/Mr.
	        
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