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Jetzt wiederholt sich dasselbe Schauspiel zwischen Antonius,
Octavianus und Lepidus wie zwischen Pompejus, Cäsar und Crassus:
M. Aemilius Lepidus, ein geschickter General, aber unbe¬
deutender Mensch, tritt bald vom Schauplatz.
§ wischen Antonius und Octavianus entscheidet das
chwert zugunsten des Octavianus.
§ 63.
Bürgerkrieg zwischen Hctavianus und Antonius.
Einleitung:
Rom hatte jetzt drei Tyrannen.
Als vierter kam hinzu Sextus Pompejus, der Sohn des
Magnus.
Er beherrscht die See und damit die Getreidezufuhr.
(Das Seewesen war immer eine schwache Seite der Römer.)
Er erhält Sizilien, Sardinien, Korsika, Ächaja und die Flotte
und verpflichtet sich zur Versorgung Roms mit Getreide.
Antonius heiratet Octavia, die Schwester des Octavian.
Er geht nach dem Osten und fällt wieder in die Netze der
Kleopatra.
Trunk und Ausschweifungen überwältigen ihn so, daß er die
frühere Klugheit und Tatkraft gänzlich verliert. .
Octavianus beseitigt die beiden Nebenbuhler im Westen mit
Hülfe feines äußerst tüchtigen Admirals und Generals M. Vlp-
sauius Agrippa.
36 Mylä — Sextus Pompejus wird von Agrippa besiegt und
bald daraus getötet. ,
Lepidus will Sizilien an sich reißen. Octavian macht ihm bte
Soldaten abwendig und beseitigt ihn mit leichter Mühe.
Lepidus lebt ohne Bedeutung als Oberpontisex.
Waffengang zwischen Antonius und Octavianus.
Veranlassung: Antonius macht sich
verächtlich durch seine maßlosen Ausschweifungen,
lächerlich durch Unterwerfung unter den Willen eines Weibes,
verhaßt durch Verfchenkung von römischen Provinzen an die
Kinder der Kleopatra.
Er beleidigt den Mitregenten durch Zurückschicken der Octavia.
Der Wille des Volkes trifft zusammen mit dem des Octavianus.
Kriegserklärung an „Kleopatra".