Full text: Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit bis 1648 : (Stoff der Unterprima) (Unterprima)

— 28 — 
Karl als Feldherr und Gröberer. 
1. Sachsenkriege 772—804. 
Gründe: a. Die Sachsen waren noch allein von allen Germanen 
Heiden und hinderten die Mission. 
b. Sie hatten noch die republikanische Verfassung, (s. S. 9.) 
Veranlassung: Alte Grenzstreitigkeiten und räuberische Einfälle der 
Sachsen in das fränkische Gebiet. 
Verlauf der Kriege. 
772 Reichstag zu Worms: Der Krieg wird gegen die Sachsen beschlossen. 
Karl erobert die Eresburg (an der Diemel) und zerstört die 
Jrminsul („heilige Eiche") s. S. 6. 
777 Reichstag zu Paderborn. Westfalen ist unterworfen. 
Die Sachsen müssen das Christentum annehmen. 
Das Festhalten an den heidnischen Gebräuchen wird mit dem 
Tode bestraft. 
Widukind, der Herzog der Westfalen, erscheint nicht auf dem 
Reichstage, flieht zu den Dänen. 
782 Zug des sächsischen und fränkischen Heerbannes gegen die Wenden 
beabsichtigt. 
Einmütige Erhebung der Sachsen unter Widukind gegen die 
Heeresfolge. 
Schlacht am Siintel: Der sächsische Heerbann überfällt die 
Franken und bringt ihnen eine schwere Niederlage bei. 
Karls Rache, Blutbad von Verden: 
4500 gefangene Sachsen werden niedergehauen. 
783 Allgemeiner Aufstand aller sächsischen Stämme. 
Karls Siege bei Detmold und an der Hase (bei Osnabrück). 
Karl beherrscht das Sachsenland bis an die Elbe. 
785 Widukind läßt sich mit vielen Sachsen taufen. 
Von jetzt an nur noch vereinzelte und leicht gedämpfte Aufstände 
der östlichen Stämme, z. 23. zur Zeit des Avarenkrieges. 
804 Erlöschen des Krieges, selbst in Holstein. 
Betrachtung: a. Die Sachsen leisteten nicht gemeinsamen Widerstand, 
Karl konnte einen aufständischen Gau nach dem 
andern unterwerfend) 
b. Widukind war kein Held. Ihm fehlte die zähe Aus- 
dauer. ^ 
c. Das kräftige, tapfere und zahlreiche Volk der Sachsen 
widerstand noch verhältnismäßig lange, weil sie jede 
Entfernung des Königs aus ihrem Lande zu neuer 
Empörung benutzten und sich Karl erst im zweiten 
Teil der Kriege zu offener Feldschlacht stellten. 
Ergebnis: Die Sachsen nehmen das Christentum und die 
fränkische Verfassung an, ihr Land wird dem Franken- 
reich einverleibt. 
i) Stämme der Sachsen: Westfalen, Engern, Ostfalen, Nordlente. Der 
Hauptgrund für Karls Sieg: Tell I. 3 „Der Starke ist am mächtigsten allein."
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.