Karl hatte schon während des Krieges zur Befestigung des
Christentums im Sachsenlande folgende Bistümer gegründet:
1. Münster. 2. Osnabrück. 3. Minden. 4. Paderborn.
5. Bremen. 6. Hildesheim. 7. Verden. 8. Halberstadt.
Der König führt 10000 sächsische Familien nach Franken (z. B.
Sachsenhausen' bei Frankfurt) und siedelt fränkische Kolonisten in
Sachsen an.
2. Langobardenkrieg 774.
Veranlassung: Angriff des Königs Desiderius auf Rom: Er wollte
den Neffen Karls den fränkischen Thron verschaffen,
und der Papst weigerte sich, sie zu Frankenkönigen
zu salben.
Verlauf: Pavia wird nach achtmonatiger Belagerung er-
obert,
Desiderius gefangen und zusammen mit den Neffen
Karls in ein Kloster geschickt.
Resultat: Das Langobardenreich wird fränkische Provinz.
Karl wird König vou(Ober)-Jtalieu. (s. S.19.)
3. Krieg gegen die Araber in Spanien 778.
Veranlassung: Arabische Emire bitten Karl um Hilfe gegen den
Kalifen von Cordova.
Verlauf: Karl dringt ohne besondere Erfolge bis Saragossa
vor. — Rückzug.
Die Nachhut unter Roland wird im Tale von Ronces-
volles von den christlichen Basken aufgerieben.
Roland t-
Erst unter Ludwig d. Fr. wird die Spa-
Nische Mark zwischen Ebro und Pyrenäen ge-
gründet, welche aber nur kurzen Bestand hat.
4. Krieg gegen Tassilo von Bayern 788.
Bayern wird fränkische Provinz.
Tassilo war ebensowenig wie Widukind ein Held.
5. Krieg gegen die Avaren 791—799.
Grund: Karl wollte a. die Grenze sichern gegen die mon-
gotischen Avaren, welche sich schon
im 6. Jahrhundert im Donautief-
lande festgesetzt hatten.
b. den deutschen Kaufleuten die Donau-
straße nach Byzanz eröffnen.
Ergebnis: Gründung der avarischen Mark zwischen
Enns und Raab.
6. Kriege gegen die Slawen.
Das Land zwischen Elbe und Oder wird tributpflichtig (solange
Karl lebte).
7. Kriege gegen die Dänen bis 811.
Gründung der dänischen Mark (Holstein).
*) Zugleich die ältesten Städte im Sachsenlande.