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aber nun erregten die Lazzaroni einen wilden Aufruhr, verjagten 
den Statthalter, plünderten und raubten, und die rechtlichen 
Einwohner mußten daher froh seyn, als nur die Franzosen in 
die Stadt einzogen, und dem Tumult nach vielem Blutvergießen 
ein Ende machten. Das Königthum wurde nun auch hier ab¬ 
geschafft, und eine parthenopeische Republik cinge- 
führt. 
Weit ungerechter behandelte das Directorium den König 
von Sardinien. Ob sich dieser gleich in alle Launen der 
Franzosen gefügt hatte, so gaben sie ihm doch Schuld, daß er 
insgeheim mit Neapel einverstanden gewesen sey. Er mußte sein 
ganzes Gebiet auf dem festen Lande an .Frankreich überlassen, 
und nach Sardinien auswandern, eine empörende Gewaltthat! 
Auch dem Großherzoge von Toscana wurde der Krieg erklärt, 
und das Land weggenommen. Ganz Italien war nun in den 
Händen der Franzosen. 
Indessen hatten Oestreich und Rußland ihre Rüstungen voll¬ 
endet. In Rußland war Katharina 2. 1796 gestorben, und ihr 
Sohn, Pau l, war ihr gefolgt. Ein sonderbarer Mann! Als 
ein wüthender Feind der französischen Revolution, war ihm zu¬ 
gleich jede Freiheit verhaßt. Er meinte, nur dann könnte die 
Welt bestehen, wenn die Unterthanen in tiefster Unterwürfigkeit 
sclavisch die Befehle ihres Herrschers vollzögen. Dabei war ec 
voll Launen, widerrief heute das, was ec gestern gewollt hatte, 
und hatte oft die wunderlichsten Einfälle. Von seiner Würde 
als Kaiser hatte er die übertriebensten Begriffe. Alle z. B., welche 
ihm begegneten, mußten nicderfallcn, selbst die, welche in einem 
Wagen oder zu Pferde saßen. Wer vor seinem Pallaste vorbci- 
ging, mußte den Hut tief abziehen, und selbst dem kaiserlichen 
Wappen mußten Ehrenbezeugungen erwiesen werden. Da er 
wußte, daß die republicanischen Franzosen alles Steife aus der 
Kleidung verbannt hatten, so glaubte er, schon in einer einfachen 
Kleidung stecke der Iakobinismus, und verbot streng, daß in 
Rußland Keiner einen runden Hut, kurz abgeschnittene Haare, 
Schuhbänder oder einen französischen Frack trüge. Auch wur- 
*) Der älteste Name Neapels war nämlich Parthenope gewesen.
	        
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