fullscreen: Altertum und Mittelalter (Teil 1)

— 124 — 
hatte, begann damals mit einer Rede für Pornpejus feine politische 
Laufbahn, b. Die Beendigung auch dieses Krieges wurde auf 
den Antrag des Manilius dem Pornpejus übertragen (66). Mi- 
x thridates wurde mit seinem nur mäßig großen Heer von Pom- 
pejus südlich vom Lykos eingeholt und in einer nächtlichen 
Schlacht fem Heer vernichtet. Tigranes ergab sich ohne Wider- 
stand der Gnade des Römers, mußte feine Eroberungen (Syrien, 
Phönizien, einen Teil von Kilikien, (Motten, Kappadokien) an 
Rom abtreten, behielt aber Armenien. Dann verfolgte Porn¬ 
pejus den Mithridates bis zum Kaukasus. Von dem bospora- 
nischen Königreich aus gedachte dieser mit einem neuen Heer 
durch die Donauländer gegen Italien zu ziehen. Aber von 
feinem eigenen Sohn Pharnaces bedroht, nahm er Gift und ließ 
sich, weil es nicht schnell genug wirkte, durch einen keltischen Söldner 
durchbohren (63). Pharnaces wurde von Pornpejus als König des 
zinspflichtigen bosporanifchen Reiches belassen. Eigenmächtig ordnete 
Pornpejus die Verhältnisse Kleinasiens und Syriens: die Seleuciden 
wurden ihres Reichs beraubt und aus Syrien durch einfachen 
Machtfpruch eine Provinz gemacht (64). In Palästina schlichtete 
er den Streit der beiden hasmonäischen Brüder Aristobul und 
Hyrkan, indem er Aristobul in Ketten legte, Jerusalem nach drei- 
monatlicher Belagerung erstürmte und Hyrkan II. als Hohenpriester 
und Volksfürsten gegen Zahlung eines Tributes einfetzte. Als Pom- 
pejus zurückkehrte, konnte er monarchische Gewalt sich bleibend sichern, 
aber er entließ sein Heer und mußte bald inne werden, daß mit jenen 
glanzvollen Tagen der Höhepunkt seines Lebens überschritten war. 
63. 5. Die catilinarische Verschwörung. Während Pornpejus im 
Osten weilte, war eine große Gefahr von Rom abgewendet worden. 
Ein großer Teil des römischen Adels war in jener Zeit in tiefste 
sittliche Verdorbenheit und in völlige Vermögenszerrüttung ver- 
fallen. Für die Anforderungen, welche die verkommene Zeit an 
das Leben stellte, lieferten weder die Proskriptionen Sullas noch 
der Raub der Provinzen Mittel genug. Zu den ruchlosesten Männern 
der Zeit gehörte Lucius Sergius Catilina, im übrigen ein Mann 
von Geist und Tapferkeit. Nur ein völliger Umsturz der Verhält- 
niffe, der namentlich „neue Schuldbücher" bringen mußte, konnte 
ihm und feinen Genoffen aufhelfen. Mit Hilfe der römischen Volks- 
menge wollte er darum die Verfassung stürzen. Er bewarb sich, 
unterstützt von Erasfus und Gaius Julius (Stifar, dem Führer 
der demokratischen Partei, um das Konsulat von 63; und als die 
Nobilität lieber die Wahl eines „neuen Mannes", des großen Red- 
ners Marcus Tullius Cicero, durchsetzte, zettelte er eine Ver- 
schwörung an: Cicero sollte ermordet, die Stadt angezündet und mit 
Hilfe eines draußen geworbenen Heeres die Diktatur aufgerichtet 
werden. Aber Cicero wußte sich über die Verschwörung auf dem
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.