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Nerva. Traía ñus. §. 131.
Ehrendenkmäler zerstört, auf den Inschriften sein Name aus¬
getilgt.
§• 131.
Bie fliiekliehste Pentode dei; römischen Kaiserzeit'), 96—180.
(M. Cocceius) Nerva, 96 — 98, ein alter, angesehener Sena¬
tor, den Domitian’s Mörder in aller Eile zum Kaiser ausriefen und
der Senat anerkannte, entschädigte die Besitzer der von Domitian
eingezogenen Güter und suchte die Praetorianer (welche die von
ihm verweigerte Hinrichtung der Mörder Domitian’s selbst voll¬
zogen) zu versöhnen durch Adoption des beliebten M. Llpius
Traianus (Legaten von Germania superior).
Traianus, 98—117, aus einer spanischen Familie von
italischer Herkunft (der erste Ausländer auf dem Throne), dem der
Senat schon gleich bei seiner Anerkennung den Titel Optimus
beilegte, war nach Domitian’s Misserfolgen vorzugsweise auf die
Erneuerung des alten römischen Kriegsruhms und daher auf die
Erweiterung des Reiches bedacht. Am nächsten lag es für ihn,
den^27I^ef?T'15feTr^TlfiTTmnitian bewilligten Tribut zu versagen und
dem uusichern Zustande der Grenze an der untern Donau ein Ende
zu machen. Zweimal (101 und 105) rückte er über die Donau
in ihr Land und Decebalus musste nach dem ersten Kriege das
von den Römern besetzte Gebiet abtreten, im zweiten gab er sich,
als er auf dem Schlachtfelds verwundet wurde, selbst den Tod
und Dacien ward eine römische Provinz, welche Traian durch
Gründung römischer Colonien und massenhafte Ansiedelungen zu
cultiviren und zu sichern suchte.
Sieben Friedensjahre benutzte er vorzugsweise zur Ausführung
grossartiger Bauwerke (Strassen, Seehäfen, Wasserleitungen, das forum
Traiani mit der Traian’ssäule, deren Schaft in Reliefs eine sehr partei¬
ische Darstellung der dacischen Kriege enthält).
Zuletzt unternahm er zur definitiven Sicherung der östlichen
Grenze einen Zug gegen die Parther, deren König (Kosroes) den
Thron von Armenien mit seines eigenen Bruders Sohne besetzt
hatte, obgleich die Römer dieses Recht seit Nero für sich in An¬
spruch nahmen. Er machte nicht nur Armenien, sondern für
’) Untersuchungen zur römischen Kaisergeschichte, herausgegeben von
M. Biidinger, 2. B. IS68.