Karl V. Karl VI. §. 43.
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3. Karl V., der Weise (1364—1380), welcher eine treffliche
Stütze an dem tapfern Feldherrn Bertrand du Guesclin hatte, lud,
ohne Rücksicht auf den Vertrag von Bretigny, den schwarzen Prinzen
wegen Bedrückung französischer Unterthanen (in der Gascogne) vor
den Pairshof zu Paris. Er gewann in dem deshalb erneuerten Kriege
mit England die früher verlorenen Besitzungen bis auf einige See¬
plätze wieder. Aber sein früher Tod (2 Monate nach Bertrand’s
Tode) und
4. Karl’s VI. (1380—1422) Minderjährigkeit, dann dessen
unheilbare Geisteskrankheit stürzten Frankreich in eine neue lang¬
wierige Zerrüttung. Durch den Streit um die Vormundschaft über
den König, zwischen dessen Oheim, dem Herzoge Philipp von Bur¬
gund, und des Königs Bruder, dem Herzoge von Orleans, entstanden
am Hofe zwei Parteien, eine burgundische und eine Orleans-
sehe. Nach der Ermordung des Herzogs von Orleans (1407) trat
an die Spitze der orleans’schen Partei der Graf Bernhard von Ar¬
magnac, Schwiegervater des jüngeren Orleans *), und es entstand ein
blutiger Bürgerkrieg, in welchem beide Parteien sich um die
Freundschaft des Nationalfeindes, des englischen Königs, bewarben.
Diesen zerrütteten Zustand Frankreichs benutzte Heinrich V. von
England zu einer neuen Landung auf dem Continente und siegte
Johann der Gute, f 1364.
Karl V.,
t 1380.
Karl VI.,
t 1422.
Karl Vili.,
t 1498.
Karl VII., Katharina,
t 1461- m. Heinr.V.
v. England.
LudwTxL, Hdnr~vT.
t 1483.
Ludwig v. Orleans,
f 1407.
Gern. Valentine Vis¬
conti, T. d. Hrz. v.
Mailand.
Ludw. I.,
v. Anjou,
König v.
Neapel,
t 1384.
Ludw. IL,
t 1417.
Ludw. III.,
f 1434.
Karl v. Orleans, Johann
m. d. Tochter v. Angou-
d. Graf. Bernh. lerne,
v. Armagnac.
ÄjüT,
f 1515.
Karl v.
Angou-
lème.
Franz 1.
f 1547.
Joh. v.
Berry,
t1416.
Philipp der
Kühne
v. Burgund,
t 1404.
Gern. Marga¬
retha v.
Flandern.
Johann der
Unerschrockene,
f 1419.
Philipp der Gute,
f 1467.
Karl d. Kühne,
f 1477.
Maria v. Burgund,
Gern. Kaiser
Maximilian I.