Joseph II. Die erste Theilung Polens. §. 25. 
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Die Jahre 1761 — 1763. Der vorletzte Feldzug des Krie¬ 
ges war am wenigsten thatenreich. Die Vereinigung der Oester- 
reiclier und Russen zur 'Wiedereroberung Schlesiens kam zwar 
zu Stande, aber durch die Uneinigkeit der Feldherren (Laudon 
und Buturlin) wurde kein Angriff gegen Friedrich’s stark ver¬ 
schanztes Lager bei Bunzelwitz (nordwestlich von Schweid¬ 
nitz) unternommen, sondern das Hauptheer der Russen (ohne 
das Corps Czernitschew’s) trennte sich, angeblich wegen Mangels 
an Lebensmitteln, von Laudon und zog nach Polen zurück; 
Laudon aber hielt sich allein nicht stark genug zu einem An¬ 
griffe. Dazu kam der Tod der Kaiserin Elisabeth (5. Januar 
1762), ¿Ären Nachfolger Peter III., ein enthusiastischer Verehrer 
Friedrich’s II., nicht nur mit Preussen Frieden (zu Petersburg) 
schloss (dem auch Schweden beitrat), sondern auch noch ein 
mit den Oesterreichern vereinigtes Corps Russen (unter Czernit- 
schew) sich dem preussischen Heere in Schlesien anschliessen 
liess. Allein Peter III. wurde schon nach einer'sechsmonatlichen 
Regierung ermordet, und seine Nachfolgerin Katharina II. befahl 
den Russen, sofort aus Schlesien (nach Polen) zurückzukehren; 
doch benutzte Friedrich wenigstens noch ihre (unthätige) Gegen¬ 
wart in der Schlacht bei Burkersdorf unweit Schweidniiz 
(21. Juli), um Daun zu besiegen. Als auch sein Bruder Hein¬ 
rich (unter dem Beistände des Generals Seydlitz) die Reichs- 
trupperi und Oesterreicher bei Freiberg (29. Oct.) besiegt 
hatte, wurde nach kurzen Unterhandlungen (15. Februar) 1763 
auf dem sächsischen Jagdschlösse Hubertsburg der Friede 
zwischen Preussen, Oesterreich und Sachsen unterzeichnet, welcher 
den Besitzstand vor dem Kriege herstellte und Preussens Rang 
in der Reihe der fünf grösseren Mächte Europa’s begründete. 
S- 25. 
Joseph II., 1765—17901). 
1. Die erste Theilung Polens, 1772. Nach dem 
Tode August’s IH. (1763) bewirkte die russische Kaiserin 
Katharina II., in Verbindung mit Friedrich II., dass der ihr 
ergebene Graf Stanislaus Poniatowsky zum Könige von Polen 
!) Chr. W. v. Dohm, Denkwürdigkeiten meiner Zeit, 5 Bde. 1814—1819. 
— Leop. v. Ranke, die deutschen Mächte und der Förstenbund. Deutsche 
Geschichte von 1780—1790. 1. Bd. 1871.