III. Zeitraum.
Geschichte der deutschen Kaiserzeit, uoit Heinrich I.
bis zum Erlöschen des staufischen Hauses.
I. Jeit der sächsischen und der beiden ersten fränkischen Kaiser,
919 —1056.
Aus der Auflösung des karoliugischeu Reiches entwickelt
sich das ostfränkische oder deutsche Königtum zur führenden
Macht des Abendlandes. Rettung der christlich-germanischen
Kultur durch das römische Kaisertum deutscher Nation.
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Gründung des deutschen Reiches unter Heinrich I. 919-936.
Übersicht. Das Königtum Heinrichs I. beruhte ursprünglich nur auf
der Wahl der Franken und Sachsen. Indem aber der König den einseitigen
Bund seines Vorgängers mit den geistlichen Fürsten aufgab, indem er
gegenüber den Herzögen sich wesentlich begnügte mit der äußeren An-
erkennnng seiner Überordnung und auch von den wenigen Rechten, die ihm
zugestanden wurden, möglichst selten Gebrauch machte, hat er nicht bloß die
völlige Trennung der Stämme hintangehalten, sondern auch die Grund läge
geschaffen für ein künftiges deutsches Reich. Wie der König wirk-
liche Macht nur in Sachsen besaß, so war auch seine äußere Politik nicht
eigentlich eine deutsche, sondern eine sächsische, bezweckte zunächst nur, sein
Herzogtum Sachsen im Kampfe gegen Slaven und Ungarn zu sichern und