§ 31. Der erste punische Krieg.
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schwelgerisch und gewinnsüchtig; den Kriegsdienst leisteten libysche und
numidische, später auch spanische und Mische Söldner.
Gegen Etrusker und Griechen, seine Nebenbuhler zur See, hatte
Karthago glücklich gekämpft, auch durch neue Kolonieen seinen Handel
zu Lande bis ins innere Afrika, zur See über die Säulen des Hercules
gegen Süden und Norden ausgedehnt und nicht bloß Faktoreien an¬
gelegt sondern an allen Küsten ausgedehnte Landschaften mit zahlreichen
Unterthanen und mächtigen Festungen erobert. Die wichtigste Insel
aber, Sicilien, wurde den Karthagern vonSyraküs streitig gemacht,
vornehmlich von dem korinthischen Helden Timoleon, der nach Er¬
mordung des eigenen tyrannischen Bruders daheim 344 den jüngeren
Dionysius von Syrakus vertrieben hatte. Als die Karthager, von
ihren westlichen Besitzungen heranrückend, diese Stadt belagerten, griff der
blutdürstige und verwegene Tyrann Agathökles, eines Töpfers Sohn,
sie in Afrika an und brachte ihnen schwere Verluste bei (310).
Nun unterstützte Rom des Agathökles entlassene campanische Söldner,
die Mamertiner in Messäna, gegen den König HiZro von Syrakus und
die Karthager, und so begann der erste punische Krieg (264—241).
Appius Claudius Caudex setzte auf Flößen über bte Meerenge,
besiegte die Karthager und machte Hiero zum treuesten Bundesgenossen
der Römer. In sechzig Tagen wurde darauf nach punischem Muster
die erste römische Kriegsflotte von Fünfruderern (PentZren) erbaut, und
mit denselben siegte mittelst Enterhaken^ML. Duilius bei Mylä
oder den liparischen Inseln; ja M. AtilQl^Mlus,landete
nach seinem großen Seesiege bei Ecnömus (am HimZraflusse) mit
■330 Schiffen in Afrika und gelangte Ms vor Karthago, ward aber
dort durch den spartanischen Söldnerführer Xcntthip pus geschlagen
und gefangen 255 (Regulus in Rom?).
Auf der^MyW^^ciliens behauptete sich Karthago, obwohl der
Proconsul L. Cäcilius MetellusP a n o r m u s (Palermo) siegte;
besonders that sich der kriegskundige Hamilkar Barkas durch seine
glücklichen Operationen hervor, indem er sich auf dem Berge Erkte bei
Panormus und dann auf dem ErvLMlt und von dort aus die römische
Streitmacht auf Sicilien bis zum Friedensschlüsse beschäftigte. Der von
den Römern wieder aufgenommene Seekrieg verlief unglücklich, ihre Flotte
wurde unter P. Claudius Pülcher bei DrepLnum geschlagen (die
heiligen Hühner), und erst mit einer neuen, durch die freiwilligen Opfer
der Bürger erbauten Flotte erkämpfte C. Lutatius Catülus 24),..
bei den ägatischen Infeln den Frieden und den karthagischen Teil