fullscreen: Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern (Abt. 9)

48 Neukaledonien. 
Gefieder so den ihn umgebenden Farben des dichten Laubwaldes 
an, daß ohne Hilfe der scharfen Augen eines Eingeborenen der 
europäische Jäger ihn schwer zu Gesicht bekommt. Er ist das 
größte Wild der Insel. — Moskitos sind äußerst lästig, und 
für den Landmann werden die zuweilen erscheinenden Heu- 
schreckenschwärme zu einer ernstlichen Plage. Auf vielen der 
unbewohnten Inseln befinden sich wertvolle Guanolager, so auf 
der kleinen Huongrnppe, welche jährlich für 100 000 Mark Guano 
liefert. — f) Der Mine ralreichtnm Kaledoniens ist ziemlich 
bedeutend. An mehreren Orten wird jetzt auf Gold gebaut. 
Die wichtigste Grube ist am Diahot belegen, aus welcher von 
1872 — 1878 für eine Million Francs Gold gewonnen wurde. 
In dem Thale dieses Flusses befinden sich auch zahlreiche Kupfer- 
gruben. Außerordentlich reich aber ist Nenkaledonien an Nickel, 
einem bisher noch immer verhältnismäßig seltenen Metall; d. h. 
es giebt nur wenige Punkte der Erde, wo seine Erze in so 
reichlicher Menge vorkommen, daß sie mit entsprechendem Vor- 
teil bergmännisch zu gewinnen find. Hier ergeben die Erze 
15 — 17 Prozent Reinmetall. — g) Der Hauptort der Insel 
ist Numea. Sowohl die Rhede als der Hasen haben guten 
Ankergruud und sind wohlgeschützt. Für ein Fort ist der 
Platz sehr günstig gewählt, völlig ungeeignet aber war die 
wasserlose und unfruchtbare Gegend für die EntWickelung einer 
Stadt. Trotzdem hat sich Numea, namentlich in der letzten 
Zeit, bedeutend vergrößert. Es zählt jetzt gegen 8000 Ein- 
wohner. Die Straßen sind gut angelegt, und in der Architektur 
der Häuser beginnt der Stein mehr nnd mehr das Holz zu 
ersetzen. Eine Leitung führt das Wasser 10 km weit her. 
Numea ist jetzt der Mittelpunkt eines wachsenden Verkehrs mit 
Australien und Frankreich, es hat regelmäßige Dampferver¬ 
bindung mit Sydney. Telegraphisch ist die Stadt mit allen 
Zentren des Acker- nnd Bergbaus verbunden. Das Leben in 
der Stadt ist ziemlich teuer, da man für Rind-, Hammel-, 
Schwein- und Kalbfleisch noch stark von der Einfuhr abhängig 
ist. Auf der gegenüberliegenden Insel Nu befindet sich das 
Depot der zur Zwangsarbeit Verurteilten.
	        
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