Full text: Quellenbuch zur Geschichte der Neuzeit

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deß kriegs recht; sie möchten das begert haben/ sie hetten guete anntwort 
von ime erlangt, also das es deß schießens nit bedorfft. 
Darnf chatten sie ir begern, nemblich bas inen Nannstuel sampt 
allem, so barinn wehre, zugestellt innhalt9 etlicher articnl, so beßhalben 
gestellet worden; bas bann Franntzen anbracht.10 Dieweil nun Nannstuel 
also hart unnb tressentlich geschossen," bas es baldt zum stürm hette 
further mögen beschossen werben, unnb sich Franntzen schmertzen je lennger 
je mehr mehret, ba bewilligt Franntz bie articul, so ime zngemnettet. 
Unnd nachdem unnber annberm ein articul innhielt, bas Frauntz ir 
gesanngner sein solt, sagt er, als krannckh er war,12 mannlich: „ich will 
ir gesanngner nit lanng sein." Us bieß würben bie articul bewilligt, 
Nannstuel usgeben unnb alle, so barinn begriessen waren, in glubt13 an¬ 
genommen, allein bie burger unnd sueßvolck mit dem iren hinweg gelassen, 
unnd die vom adel unnd caplan gehn Lautheru vertagt.14 . . 
Unnd kamen die zwen chursursten, auch laundtgrave Philips von 
Hessen, eigner Person ins schloß nnndt begereten Franntzen anzusprechen. 
Also lag Franntz in einem gewelb unnd hat bey ime seinen caplan, Herr 
Niclauß Merxheimern; in dem trotten die chursursten zu ime. Da reihet 
er seine rechte hannbt heraus (mit ber linckhen hanndt gries er an sein 
Haupt) unnd both die hanndt Psaltzgrave Ludwigen. Psaltzgrave Ludwig 
reichet im seine hanndt und sagt zu Franntzen: „Was hastu dich gezigen15!" 
Darus anntworttet Franntz: „Gnedigister Herr, solt ich das leben haben, 
wollen deß schadens unnd eines größeren einfhommen.16" Auch der 
anndern name sich Franntz nit an. Da sagt der ertzbischoss zu Trier 
zu ime: „Franntz, was hastu mich geziegen," das du mich und mein stiefft 
also schwerlich uberzogen unnd tressentlich beschedigt Haft?" Dem anntwort 
Franntz männlich unnd sagt: „Nichts ohne ursach," er hette jetzt mit 
einem größern Herrn zu reden. Da sagt laundtgrave Philips: „Franntz, 
was Hab ich dir gethan, das du mich in mein khindtlichen tagen also 
uberzogen Haft?" In dem sagt Psaltzgrave Ludwig zu inen: „Sehet ir 
nit, wie seine fachen stehen, was wolt ir machen?" unnb fragt Herr 
Niclanßen capplan, ob er, Franntz, gebeicht unnb mit beut facrament 
versehen. Darus Herr Niclauß Frentzen gefragt, unnb hat Frantz ber 
beicht halben geanntwort, er habe gott in feinem hertzen gebeicht; er soll 
ime absolutton sprechen unnb bas sacramemtt zeigen. Daruss Herr Niclauß 
caplan bie absolution gesprochen unnb bqs facrament euchoristiä geholt 
unnb ime zeigt. In bem nehert sich bie stunbt unnb zeit deß todts. Da 
messt ime Herr Niclauß zu; da fnietten alle drey chur- unnd surften 
nieder auf ire knie, unnd als sie itf ire knie gefallen, da verschiedt ber 
theuer helbt feltgelichen unnb starb in gott den 7. tag mai umb die 
12. ftundt im tag, anno :c. 1523. 
Es ist auch der Pfaltzhoffmeifter, Ludwig von Fleckenstein, bey 
Franntz seligen an seinem todtbeth gewesen unnd inte mit etlichen träft* 
8 sie hätten das begehren können. 9 laut. 10 das dann Fr. mitgeteilt wurde. 
11 beschossen. 13 wie krank er auch war. 13 Gelübde. 14 auf einen bestimmten 
Tag dahin bestellt. 15 Was hast du gethan; was für eine Schuld hast du aus dich 
geladen. 16 eines Schadens eink. — wieder gut machen. 17 wessen beschuldigst du 
mich; was habe ich dir gethan.
	        
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