Am Abend.
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5. Das Brot im Wege.
. Im Weg! das Krümchen Brot
tritt nicht mit deinem Fuß,
weil's in des Hungers Not
ein Tierlein sinden muß!
2. Leg's auf den Stein vorm Haus,
und kaunst du, brock es klein!
Still dankt es dir die Maus
und still das Vögelein.
Friedrich Güll.
Am Abend.
6. Nachtgebel.
. Můde bin ich, geh' zur Ruh',
schließe beide Äuglein zu;
Vater, laß die Augen dein
über meinem Bette sein!
2. Hab ich unrecht heut gethan,
sieh es, lieber Gott, nicht an!
Deine Gnad' und Jesu Blut
macht ja allen Schaden gut.
3. Alle, die mir sind verwandt,
Gott, laß ruhn in deiner Hand!
Alle Menschen, groß und klein,
sollen dir befohlen sein! Amen!
Lontse HNensel.
7. Goltes Auge.
1. Am hohen Himmel blinken viel Sternlein wunderbar,
sie leuchten durch das Dunkel so lieblich und so klar.
2. Also auch Gottes Auge gar treu und helle wacht;
so leuchtet seine Liebe auch in der dunklen Nacht.
3. Der alle Sternlein zählet, der kennt und liebt auch mich;
der ihre Wege lenket, führt mich auch gnädiglich.
4. Wie soll ich, Gott, dir danken? Ich bin so arm und klein;
doch will ich jetzt und ewig dein treues Kindlein sein!
Georg Christian Dieffenbach.
8. Rätsel.
Pedern hat's und fliegt doch nieht,
Beine hat's und läuft doch nicht,
stebt nur immer mäuschenstill,
Ruh' zu sechaffen ist sein Wil.
aber nicht die seine,
sondern nur die deine.
Was ist's. das iech meine?
Volksmund.