fullscreen: Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 (Teil 6)

§ 16. 17. 
Die Türkenkriege. — Die Frage der Erbfolge. 
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Im Frieden von Karlowitz (in Slawonien, 1699) verblieben den Lomitz 
Österreichern Ungarn lohne das Gebiet von Temesvar), Siebenbürgen und 
Slawonien; damit war in der Hauptsache die heutige Österreichisch-Ungarische 
Monarchie begründet. Venedig behielt Morea und Rußland Asow. 
Im Jahre 1716 griff Österreich wiederum in den Krieg Venedigs 
gegen die Türkei ein. Prinz Eugen erfocht den Sieg bei Peterwardein 
(westlich von Karlowitz, 1716) und eroberte Belgrad (1717). Im Frieden 
zu Passarowitz (an der Morawa, 1718) erhielt Österreich das Temesvarer P°>sarowitz 
Banat, das nördliche Serbien mit Belgrad und einen Teil der Walachei. 
Venedig verlor Morea, behielt aber die Plätze an der dalmatischen Küste. 
Der Spanische Erbfolgekrieg (1701-1714). 
Durch die Ausbildung der monarchischen Gewalt im Inneren und seine 
glücklichen Kriege war Ludwig XIV. der mächtigste Monarch in Europa ge- 
worden. Im Spanischen Erbfolgekriege handelte es sich darum, die 
spanische Monarchie mit der französischen, wenn auch nicht unter einem Zepter, 
so doch durch die engste Familienverbindung zu vereinigen und dem Handel 
Frankreichs das ungeheure spanische Kolonialreich zu eröffnen. Durch solchen 
Machtzuwachs hätte Frankreich ein erdrückendes Übergewicht in Europa ge- 
Wonnen. Gegen diese drohende Gefahr erhoben sich daher die europäischen 
Mächte, indem die österreichischen Habsburger den Bourbonen das Erbrecht 
bestritten und dabei die Unterstützung der Seemächte fanden, die eine Be¬ 
nachteiligung ihres Handels im spanischen Reiche nicht dulden wollten. 
§ 17. Die Frage der Erbfolge. 
Philipp III., König von Spanien 
Anna Philipp IV. Maria Anna 
Gem. Ludwig XIII., König v. Frankreich I Gem. Kaiser Ferdinand III. 
I , x I 
Ludwig XIV. Maria Theresia Karl II. Margareta Theresia Kaiser Leopold I. 
fliihhim Nalidin n ^rankreick 1700' Maria Antonia Kaiser Joseph I. 
Ludwig, Dauphm v. Frankreich ©ent. Max Emanuel, Kaiser Karl VI. 
Ludwig, Philipp von Anjou Kurf. v. Bayern I 
Herzog v. Burgund (Philipp V. von Spanien) > . (von 3. Gem. tUeo- 
■ Joseph Ferdinand uore Magdalene 
Ludwig XV. (gest. 1699) (Präsum- v. Pfalz-Neuburg) 
tiverbe von Spanien) 
Da mit dem Tode Karls II. von Spanien der Mannesstamm der 
spanischen Habsbnrger erlöschen mnßte, so beschäftigte die Frage nach der 
Erbfolge noch bei Lebzeiten des Königs alle Höfe. 
Ludwig XIV. erhob Ansprüche für seinen Enkel Philipp, den Herzog ^b. 
von Anjou, indem er den Verzicht seiner Gemahlin Maria Theresia auf anpr 
ihr Erbrecht für nichtig erklärte. Kaiser Leopold behauptete, daß das Erb- 
recht seiner Gemahlin Margareta Theresia, die nicht verzichtet hatte, auf 
ihn übergegangen sei, und beanspruchte demgemäß die Krone für seinen 
zweiten Sohn Karl. Endlich kam noch der Sohn des Knrfürsten Max
	        
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