Full text: Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges (Teil 5)

Die Zeit des Humanismus. 
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französische Heimat knüpfte, nur ganz allmählich, die englisch-sran- 
zösischen Kriege entspringen aus diesem Verhältnis. Erst als sich die 
Normannen mit den Angelsachsen verschmolzen haben, scheiden sie sich 
auch von Frankreich. Das Jahr 1453, worin die englischen Könige 
auf allen Besitz in Frankreich verzichteten, bildet einen Abschnitt; die 
Scheidung der englischen und der französischen Nation ist 
vollendet. 
In den 450 Jahren von der Schlacht bei Hostings bis zum Ende 
des Mittelalters besteigen mehrmals neue Dynastien den Thron. Auf 
Wilhelm und seine männlichen Nachkommen folgt 
1154 das Haus Anjou-Plantagenet, 
1399 „ „ Lancaster, 
1485 „ „ Tndor. 
Charakteristisch für die englische Geschichte (verglichen z. B. mit der 
deutschen) ist, daß bei keinem dieser Thronwechsel furchtbare Bürger- 
kriege fehlen. Der Thronbesteigung Heinrichs II. (Anjou-Plantagenet) 
gehen zwanzigjährige Bürgerkriege voraus, während der Regierung 
Heinrichs IV., des ersten Lancasters, hören die inneren Kriege nicht 
auf, die Thronbesteigung Heinrichs VII. Tudor schließt die dreißig- 
jährigen blutigen Bürgerkriege der Roten und der Weißen Rose, 
der Häuser Lancaster und Jork. 
Im Jahre 1300 wurde Wales von Eduard I. erobert. Sem 
Sohn Eduard II. ist der erste „Prinz von Wales"; die Einwanderung 
in Irland hat begonnen, doch ist die Unterwerfung der Insel ebenso- 
wenig gelungen wie die Schottlands, wo seit der Mitte des 14. Jahr¬ 
hunderts das Haus Stuart herrscht. 
Für die innere Geschichte Englands sind die Einrichtungen Wilhelms 
des Eroberers grundlegend, ihr weiterer Ausbau erfolgt durch die Magna 
Charta libertatum, die die englischen Großen 1215 dem König Johann 
ohne Land abnötigen. Als der Begründer des englischen Parlaments 
gilt Eduard I. Die Versuche einer absolutistischen Regierung führen die 
Absetzung des letzten Plantagenet (Richard II., 1399) herbei. Unter den 
Tndors ist die königliche Gewalt weniger beschränkt. 
Die Tudors erneuern die Versuche nicht, Frankreich zu erobern, 
das englische Volk wendet sich unter ihnen der Pflege der See- 
intereffen zu. 
§ 94. Entwicklung Italiens seit dem Ausgange der Hohenstaufen. 
Aus der Fülle kleinerer Staatswesen, die nach dem Ausgange der Staufen 
entstanden waren, hatten sich folgende zu größeren Mächten entwickelt. 
In Oberitalien war die ehemalige Lombardei im Westen im Besitze 
der Herzöge von Savoyen und Piemont, im Osten der Herzöge von 
Mailand, die ehemalige Mark Verona und Friaul hatte Venedig an 
sich gebracht. In Mittelitalien haben die Päpste der zweiten Hälfte 
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