Full text: Historisches Hilfsbuch für die oberen Klassen der Gymnasien und Realschulen

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II. Grenzen^ Gliederung deslaudes durch Gebirge, 
Flüsse und Meeresteile. 
Griechenland hat überall stark ausgeprägte Naturgrenzen: 
von drei Seiten Meer, im Norden gegen Illyrien und Make¬ 
donien die mächtige Scheidewand der Keraunischen und Kam- 
bunischen Bergkette, der (2974m. hohe fxaxQog"OXv^nog) Olym- 
pos als Grenzwächter. So ist Griechenland eine Welt für sich. 
Die griechische Halbinsel gliedert sich durch das Zu¬ 
sammenwirken von Meer und Gebirge wieder in drei penin- 
sulare Bildungen, deren südliche fast zur Insel wird: Nord-, 
Mittel- (Hellas) und Süd-Griechenland (Peloponnes). Den 
Meereseinschnitten des Malischen und Ambrakischen, des 
Korinthischen und Saronischen Busens entspricht genau die 
Formation der Gebirge, namentlich auf der Ostseite. 
a. Nord- Griechenland: Der LaJcmon ist die Wurzel aller 
griechischen Gebirge, der Quellpunkt der 4 gröfsten grie¬ 
chischen Flüsse. Seine südliche Fortsetzung ist der Pindos 
zwischen Thessalien und Epiros, der Rückgrat des Landes 
Von dem Tymphrestos als Gebirgsknoten gehen östlich der 
Othrys und der Öta, die Scheidewand gegen Ost-Hellas, mit 
dem Thermopylenpafs aus; zwischen den letzteren liegt das 
Spercheios-Thal. Der Hauptteil Thessaliens ist eine fast ge¬ 
schlossene Tiefebene, vom Peneios durchflossen, von Pelion 
und Ossa, Pindos und Othrys umgeben, das Engthal Tempe 
(ra Tifinrj) nebst dem Pagasäischen Golf die einzige Öffnung 
des Landes. Die Westseite, Epiros (’Hnsiyog) steht durch 
das Acheloos-Thal mit West-Hellas in Verbindung. 
b. Mittel - Griechenland (die Gvv6%r]Q Eklccg im engeren 
Sinne) zerfällt in zwei ungleiche Hälften: die westliche, ein 
wüstes, halbbarbarisches Hochland, wird durch den unwegsamen 
Korax von der östlichen Kulturseite getrennt. Das Stamm¬ 
gebirge von Ost-Hellas ist der heilig gehaltene Parnassos mit 
der Umschau über fast ganz Mittel-Griechenland, den Norden 
des Peloponnes und die beiden Meere (2435 m. hoch); von 
seinen südöstlichen Fortsetzungen, dem Helikon und Kithaeron, 
bildet dieser mit dem Parnes die Grundlinie des Dreiecks 
von Attika. Vom Parnassos kommt der Kephisos. 
c. Der Peloponnes, Griechenlands „Akropolis“, ist ein iso¬ 
liertes, fast inselartiges Bergland, das durch eine Quermauer 
über den Isthmos von Hellas abgesperrt werden konnte. So
	        
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