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die Olympien, alle 4 Jahre zu Ehren des Zeus am Alpheios- 
flnfs in Elis gefeiert. Die Wettspiele bestanden anfangs blofs 
im Wettlauf (arudiov), zu dem der Doppellauf (d6h%os), 
hierauf der Fünfkampf (nevTa&hov) und das Wagenrennen 
mit dem Viergespann, zuletzt das nayxQanov (Ring- und 
Faustkampf verbunden). Der Preis war ein Ölzweig, den 
Sieger erwarteten in seiner Heimat grofse Ehren. Während 
der heiligen Festzeit galt Waffenruhe und freies Geleit. 
1Y. Sparta. 
An die Stelle des Königtums der Heroenzeit, wie man es bei 
Homer vorausgesetzt findet, trat allmählich eine Aristokratie 
— ein Regiment des Adels, der durch die Eroberungszüge 
der letzten Jahrhunderte mächtig geworden, endlich das König¬ 
tum ganz verdrängte und die Herrschaft an sich zog. Gleich¬ 
zeitig aber bereitete sich der Übergang zur Demokratie vor: 
Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, wachsende geistige 
Bildung entwickelten Städteleben und Bürgertum und führten 
seit Mitte des 7. Jahrhunderts erbitterte Parteikämpfe zwischen 
Adel und Volk um geschriebene Gesetze, rechtliche und poli¬ 
tische Gleichstellung herbei. Eine weitere Stufe der Ent¬ 
wicklung bildete die Tyrannis. Im 7. und 6. Jahrhundert 
traten an vielen Orten ehrgeizige Männer aus dem Adel selbst 
an die Spitze des aufstrebenden Volks gegen die Alleinmacht 
ihrer Standesgenossen: aus den Volksfiihrern wurden Allein¬ 
herrscher. Als die 3 bedeutendsten sind Periandros von Korinth 
(c. 600), Peisistratos von Athen (540), Polykrates von Samos 
(530) zu nennen. Sie begünstigten Kunst und Poesie, förderten 
das Erwerbsleben des Mittelstandes und der ärmeren Volks¬ 
klassen, wurden aber, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, 
durch die Adelsgeschlechter, ohne nachhaltigen Widerstand 
des Demos gestürzt. 
Von diesen Erschütterungen blieb nur ein Staat völlig 
frei, wo Königtum und Aristokratie sich zu einem friedlichen 
Gesetzgebungswerke verglichen: Sparta in Lakonien (87 QM. 
4789 qkm), der südöstlichsten Landschaft des Peloponnes. 
Die Stadt lag im fruchtbaren Tale des Eurotasflusses, der auf
	        
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