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3. 2>ic erften bier Könige.
9fom war anfangs non Röntgen regiert. £)ie un§ überliefere
len ÜKad)rtcf)tett über biefelben berufen nicfjt auf gleichzeitiger Slufs
gei<f)nung, fonbern auf ©age unb (Jonftruftion. SDie Könige finb
nctmlid) üietfacf) Präger non ^ftgtlien unb folgen ©agen, in benen
bie fpäter oorgefunbenen SOjatfadjen iljre (Sntftetyung unb £5eutung
finben follen*). £)er Äöttige finb fieben.
ÜUmuluS (753—716).**).
^ornuluä ift feine ^iftorifdfje ^erfon. $n if* Per=
fonificirt, wa§ fid^ fpäter im römifcfjen ©taate @ro|e§ fanb unb
wa3 3ftom §ur 2£eltl)errfchaft geführt f>at. 1) SDer friegerifc^e
(Seift bes> römifcfjen 23olfe§. SDie ©tabt wirb, ber ©age nach,
burd) Eröffnung eineä 2lftyls> beoölfert; bie benachbarten ©täbte
weifen aber bas> ©efudh um (Sonubium jurücf. 9i:omulu§ t>eran=
ftaltet bal»er ba§ §eft ber (Sönfualien, wo§u er bie ßatiner unb
©abiner einlabet. äßäfjrenb beffelben rauben bie römifc^en iungen
ßeute bie anwefenben 3ungfrauen (9^aub ber ©abinerinnen). @3
entfpinnt fitf) ein jtrieg mit ben brei ©täbten (Saenina, (£ru=
ftumerium unb Slntemnä, bie einzeln befiegt werben, barauf mit
ben ©abinern. bem letzteren Kriege (&itus> £atiu§) unb ber
fpäteren 3lu3föfjnung erfennt man einen üßerfudf), bie (Sntftelpung
be3 fabinifcfien $Beftanbtfyeiles> im römifcfjen ©taate nad^uraeifen*
^n unglaublicher 2$eife ift ber Ä'rieg gegen gibenä, namentlich
aber ber gegen 93eji au8gefd[jmucft, in welchem ^omuluS einmal
mel)r als bie §älfte mm 15000 (Strupfern mit eigener §anb er=
. fdjlagen Ijabeit foil. 2) SDer lebenbige ©laube an bie proöibentielle
©enbung be3 römifchen SßolfeS. O^omulnä ift bei jebern ©chritt
üon ben ^lufpicien geleitet, in feinen lebten äöorten nerfunbet er,
bafi Sftom burdfj ba3 ©djwert bie Süß eit erobern werbe. 3) $ft
ber ©enat, bie britte ©äule römifdfjer ©röf$e, oon 9tomulu3
eingefe^t.
(5r würbe uom ^RarS wä^renb eineä ©ewitterg in ben §im=
mel entrücft, eine £obe3art, bie wieber nicht ftimmt §u einer ^ifto=
rifdhen ^erfon.
*) fielen @r§äl)tungen, bie an bie Könige gefnüpft toerben, tüirb getmfj,
etroa§ SEfyatjädjlidjes §u ©runbe liegen; bie ©renje aber jtoifdjen biefen unb
ber giftion jn finben unb bie 3teit)enfolge ber ©reigniffe gu beftimmen, ift
eine fcielfad) unlösbare Aufgabe.
**) 3)ie 9irgierung§jai)re finb ficfjer aud^ unljiftorifdj; mir geben fie
aber bod? jur Drientirung, roeit nun einmal tn bem Stammen ifyret
Chronologie fo Diel Material jurect)t gelegt toorben ift.