Contents: Grundriß der Erdkunde

Erklärung der Bilder 20—23 a. 
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20. Ungarische UußLa. S. S. 58. 
In Ungarn liegen die Weizen- und Maisfelder oft weit auseinander. Die 
Dörfer sind weitläufig angelegt. Vielfach ist nur das Herrenhaus ein steinerner Bau; 
weitab liegen die kleinen Gehöfte der Bauern, meist aus Lehm aufgeführt und mit 
Stroh gedeckt. Zu den Dörfern gehören außer den gegen die Herden eingezäunten 
Ackerstücken meilenweite Rasenflächen, die Pußten. Auf den baumlosen Pußten weiden 
Pferde, Rinder, Schafe und Schweine; diese leben meist im Freien, und ihre Hirten 
können ihren schweren Dienst nur zu Pferde verrichten. Die kühnen Pußtasöhne 
bändigen die halbwilden Rosse mit H'ste einer sehr langen Peitsche mit kurzem Stiel. 
Vereinzelte Wassertümpel dienen dem Weidevieh als Tränke. Gutes Trinkwasser liefern 
die Ziehbrunnen mit ihren langen Holzarmen. Im H. rauchen Feuer; dort sitzen 
Hirten beim einfachen Mahl. 
21. Budapest. S. S. 58. 
B. liegt zu beiden Seiten der Donau, die ihre gewaltigen Wasserfluten von N. 
her unter eleganten Brücken uns entgegenwälzt. Im W. (l.) bilden die letzten Aus¬ 
läufer der Alpen die bergige Ofener Seite; deshalb erheben fick hier die großartige 
Königsburg, die hügeligen Gassen des alten Ofen, Weinberge und waldige Höhen. 
Gegenüber in weiter Ebene dehnen sich die breiten Straßen des vornehmen Pest bis 
zur Pnßta. Hervorragende Bauten, z. B. das Parlamentsgebäude (hinter dem r. Ende 
der mittleren Brücke, mit 98 m hoher Kuppel), zieren die prachtvolle Königstadt. 
22. Uotder. 22 a. Gracht in Utrecht. S. S. 67. 
Ein Drittel von Holland liegt tiefer als die Fluthöhe der Nordsee, stellenweise 
5 m. Dieser Boden ist seit 1000 Jahren dem Wasser durch Dammbauten abgerungen 
(Namen: Amsterdam, Rotterdam; Sprichwort: S. 68, Aufg. 5o). Auch das Haar¬ 
lem er Meer (180 gllm) ist durch den Bau von Dämmen und Kanälen trocken ge¬ 
legt. Die feuchten Niederungen mit üppigen Weidefluren und Äckern müssen beständig 
durch Windmühlen entwässert werden in zahllose Gräben; Dampfpumpen heben dies 
Wasser in den höher liegenden Hauptkanal l. Er ist von mächtigen Deichen eingefaßt, 
führt das Wasser zum Meere und bildet die Verkehrsstraße für Menschen und Güter 
(Spreewald). So sind auch die Grachten (Kanalstraßen) vieler Städte entstanden. 
Utrecht ist durch solche Kanäle der Mittelpunkt der holländischen Binnenschiffahrt. 
23. Muß mit Kreppenschkeuse in Norwegen. 
Skandinavien ist das Land der schäumenden Flüsse und Wasserfälle. Die Flüsse 
sind trotz ihrer Wasserfülle erst schiffbar geworden durch die Anlage von.Schleusen 
neben dem Falle (Voß). Bei größerem Höhenunterschiede sind sogar Treppen¬ 
schleusen gehaut. B. 23 zeigt das Durchschleusen eines Dampfers am Vrangfoß, 
w. von Kristiania. Das Schiff ist unten durch das Tor in die erste Schleusenkammer 
gefahren; hinter ihm hat sich das Tor geschlossen. Eben strömt Wasser aus dem 
zweiten Bassin in das unterste, bis es in beiden gleich hoch steht. Das gehobene 
schiff fährt durch das zweite Tor, das sich hinter ihm wieder schließt. So wird der 
Dampfer emporgeschleust und kann oben weiterfahren. 
23a. Me Mngaksgrotte auf der Inset Stafsa. S. S. 78. 
Durch vulkanische Kräfte emporgetrieben, sind die Basaltmassen zu sechseckigen 
Säulen erstarrt Die Meereswogen haben die Asche zwischen ihnen weggewaschen, 
viele niedergerissen und dadurch Höhlen ausgewühlt, so die F. Nur bei windstillem 
Wetter auf Kähnen zugänglich, gleicht sie dem Innern eines gotischen Domes von 
110 m Länge. Die schwarzbraunen, marmorglänzenden Pfeiler an den Wänden ragen 
17 m empor; darüber wölbt sich die freischwebende Decke. Das Meer bedeckt leise ver¬ 
hallend den Boden; aber bei Sturmfluten hört man das Brausen meilenweit.
	        
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