Full text: Geschichte des Mittelalters (2)

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haft*), schieden sich seit c. 370 in West- und Ostgoten. Die 
ersteren waren teilweise zum Christentum, und zwar in 
arianischer Auffassung, bekehrt, vor allen durch Bischof 
U/filas (341 zum Bischof durch Eusebius geweiht: durch ihn 
die erste deutsche Bibelübersetzung; siedelt mit seinem An¬ 
hang auf römisches Gebiet über). Spaltung unter den West¬ 
goten: die heidnischen unter Athanarich, die christlichen 
unter Fritigem. 
Die Hunnen, ein finnisch-tschudisches Volk, dringen aus 
dem inneren Asien nach Europa vor und werfen die Alanen 
zwischen Don und Wolga, dann die Ostgoten (Tod des Königs 
Hermanrich) und lassen sich an den Karpathen nieder. Die 
Westgoten des Athanarich ziehen’sich in das heutige Sieben¬ 
bürgen zurück, die Scharen Fritigems gehen 375 über die 375 
Donau, werden als foederati ins römische Reich aufgenommen 
durch den Imperator Vaims; ihr Aufstand infolge erlittenen 
Drucks endet mit ihrem Sieg bei Adrianopel 378. Allmählich 378 
werden die West- und Ostgoten durch Theodosius d. Gr. be¬ 
ruhigt und erhalten Sitze in Thracien und Südpannonien. 
Alarich, nach Theodosius Tod (dessen Nachfolger Hono- 
rius im Westen, Arcadius im Osten, der eine unter Stilichos, 
der andere unter Rufinus Leitung 395) an der Spitze der in 395 
oströmischem Sold stehenden Westgoten in Thracien, durch¬ 
zieht plündernd die Hämus - Halbinsel, sich Landbesitz zu 
erobern. In dem Vertrag mit Ost-Rom wird er dux von Ost- 
Illyricum und eines Teils von Epirus, nimmt, bei dem feind¬ 
seligen Gegensatz von Stilicho und Rufinus, eine drohende 
Stellung gegen die weströmische Reichshälffce ein, und eröffnet 
gemeinsam mit Radagaisus, dem Führer der pamionischen, 
noch heidnischen Ostgoten, einen erfolglosen Angriffskrieg 
gegen Italien 400. Zum Schutze Italiens zogen die Römer 400 
die Besatzungen aus den Provinzen und selbst von der Rhein- 
und Donaugrenze hinweg. Auf die entscheidungslose Schlacht 
bei Pollenlia 402 und Verona 403 zwischen Alarich und 402.403 
Stilicho folgt der Rückzug der ersteren nach Illyrien. Rada- 
gais und seine gemischten Heerhaufen erleiden eine völlige 
Niederlage durch Stilicho bei Fäsulä (Florenz) 405. 405 
*) S. o. S. 8. 
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