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Verrats hingerichteten Tissaphernes trat, schloss er einen 
Waffenstillstand, um seine verheerenden Züge in die Gebiete 
des Pharnabazos fortzusetzen. Der Athener Konon war durch 
Vermittelung des Leibarztes Ktesias von Knidos persischer Nau- 
arch geworden; anfangs hatte er sich mit Mühe gegen die noch 
weit grössere spartanische Flotte behauptet, dann aber u. a. Rho¬ 
dos, bis dahin Hauptplatz der spartanischen Seemacht, zum Abfall 
bewogen (395). Durch eine Reise nach Babylon erlangte er, 
dass der Sold regelmässig gezahlt und der ihm gewogene Pharna¬ 
bazos zu seinem Mitbefehlshaber ernannt wurde. Die längst vor¬ 
handene Unzufriedenheit mit Spartas Herrschaft, deren Wirkung 
durch persisches Gold (auch in Athen?) unterstützt wurde, be¬ 
wirkte, dass Argos und Korinth, das sich mit Argos vorüber¬ 
gehend zu einem Staat vereinigte, Theben und Athen sich 
gegen Sparta verbanden. 
Dem so entstehenden „Korinthischen Kriege“ (394—387) 
ging eine Fehde zwischen Phokis-Sparta und Lokris-Theben- 
Atlien voraus, in der Lysander, als er voreilig Haliartos 
mit phokisch-thessalischen Truppen angriff, geschlagen wurde 
und fiel 395. Anfang August 394 wurde die spartanische Flotte 
von der persischen, hauptsächlich durch Konons Verdienst, bei 
Knidos geschlagen und mehr als zur Hälfte vernichtet, worauf 
Spartas Seeherrschaft durch den Abfall der meisten Inseln und 
Städte rasch zusammenbrach. Agesilaos, mit der Hauptmacht aus 
Asien im Frühjahr heimberufen, siegte zwar Mitte August über 
die Athener, Argiver und Thebaner bei Koronea, konnte aber 
weder in Böotien bleiben noch den Heimweg zu Lande über 
den Isthmus machen, wo schon vorher die Spartaner vom Pelo¬ 
ponnes (Sikyon) aus vergebens versucht hatten, den Verbün¬ 
deten die Pässe zu entreissen. Konon erschien, nachdem er mit 
Pharnabazos auf den Kykladen die spartanische Herrschaft ge¬ 
stürzt und Kythera besetzt hatte, als persischer Admiral mit der 
Flotte in Athen 393 und gab seinem Vaterlande das Geld, um 
den schon früher begonnenen Wiederaufbau der langen 
Mauern zu vollenden, wobei auch von Theben gesandte Stein¬ 
metzen halfen. Der Landkrieg drehte sich von nun an haupt¬ 
sächlich um den Isthmus und Korinth (daher sein Name!) und 
verlief mit wechselndem Erfolge. 392 nahm Agesilaos Lechäon; 
aber Iphikrätes vernichtete bei Korinth mit seinen Peltasten1) 
*) Die Peltasten (neXtr/, flacher, leichter Schild) des Iphikrätes waren 
nichts gänzlich Neues, er schuf nur ein Mittelding zwischen der ursprünglich 
thrakischen Peltastenbewaffnung und der der Hopliten, machte die Schutz¬ 
waffen kleiner und leichter, vermehrte und vergrösserte die Trutzwaffen und 
machte die Peltasten beweglicher.
	        
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