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eine spartanische Mora; 388 tiberfiel Teleutias den Piräeus. Seit
391 hatten die Spartaner den Kampf zu Land und zur See auch
in oder bei Kleinasien wieder aufgenommen. Athens Bündnis mit
dem Konon befreundeten Fürsten Euagöras von Salamis, der sich
fast ganz Cyperns bemächtigt und sich dadurch zum Feind
Persiens gemacht hatte, und mit dem Fürsten des abgefallenen
Aegyptens Akoris, sowie der spätere, nicht ergebnislose, Versuch
Thrasybuls, wieder einen athenischen Seebund aufzurichten (seit 390),
machten die persische Regierung den Anträgen des Spartaners
Antalkidas immer mehr zugänglich. Thrasybul fand 388 bei einem
Beutezug in Pamphylien den Tod. Konon war, persischer Ge¬
fangenschaft mit Mühe entronnen, schon 390 auf Cypern ge¬
storben. Nachdem Antalkidas vom persischen Hofe mit den von
dem Grosskönig beliebten Friedensbedingungen Ende 387 zurück¬
gekehrt war, gelang es ihm, von persischen Schilfen und auch
von einer Hilfsflotte des Dionysios I. von Syrakus unterstützt,
die athenische Flotte im Hellespont einzuschliessen. So von der
pontischen Getreidezufuhr abgeschnitten, schickte auch Athen
Gesandte zu dem Friedenskongress in Sardes, auf dem der „Kö¬
nigsfriede“, der „Friede des Antalkidas“ verkündet
wurde. Er wurde vor Mitte 386 von allen griechischen Staaten
angenommen. Der „König Artaxerxes erachtet es für gerecht,
dass die Städte in Asien und von den Inseln Klazomenä und
Kypros ihm gehören, dass alle ändern hellenischen Städte, klein
wie gross, autonom sein sollen. Nur Lemnos, Irnbros und Skyros
sollen, wie vor alters, den Athenern gehören.“ Er erklärte, dass
er diejenige Partei, die den Frieden nicht annehmen werde,
im Verein mit denen, denen er gefalle, auf jede Weise be¬
kriegen werde. So hatte Sparta, wie früher die Möglichkeit
des Siegs über die Athener, jetzt den Fortbestand seiner schwer
erschütterten Vorherrschaft in Hellas durch Preisgeben der klein¬
asiatischen Griechen erkauft. Athen verlor die Anfänge des
Seebundes; aber Chios, Mytilene, Methymna, Byzanz (und Rho¬
dos?) blieben oder wurden alsbald wieder autonome Bundes¬
genossen Athens. Am schwersten traf der Königsfriede Theben,
das grosse kriegerische Tüchtigkeit entwickelt hatte, durch die
Auflösung des böotischen Bundes; Platää wurde durch Sparta
wiederhergestellt, und die Athener brachten Oröpos wieder in
ihren Besitz.
§ 42. Spartas Gewaltpolitik 386—379.
Die Spartaner blieben im Besitz Messeniens und an der
Spitze ihrer „autonomen“ Bundesgenossenschaft, und als Schützer
(jigooTdrai) des Königsfriedens spielten sie die Herren von