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standen, aus der Luft herabfallen. Das Hagelwetter, welches gewöhnlich 
nur wenige Minuten anhält, verwüstet oft ganz und gar Felder und 
Gärten. Merkwürdig ist es, daß der Hagel nur bei einem Gewitter und 
selten zur Nachtzeit fällt. 
11. Der Regenbogen. 
Unter allen Lufterscheinungen ist ohne Zweifel der Regenbogen die 
shönsten Seht ihr, wie dort in der Luft sich ein hoher Bogen wölbt 
dessen Enden auf der Erde zu ruhen scheinen, und dessen Gipfel hoch in 
den Himmel ragt? Seht ihr, wie er in den lebhaftesten Farben glänzt, 
und vie eine Farbe unmerklich in die andere übergeht? Erst im Innern 
ein schönes Veilchenblau, das man auch Violett nennt, dann Dunkelblau 
und Hellblau, dann Grün und Gelb, dann Rothgelb oder Orange, und 
endlich am äußersten Rande ein herrliches Roth! 
Das ist der Regenbogen; er läßt sich jedesmal sehen, so oft der Sonne 
gegenüber eine große Wolke steht, aus der es fortwährend regnet. Manch— 
mal sieht man zwei Bogen über einander stehn. Den äußern sieht man 
nicht so deutlich wie den andern; in ihm stehen die Farben in umgekehrter 
Orbnung, das Roth am innern und das Violett am äußern Rande. 
Läßt man das Sonnenlicht durch ein Stück Glas gehen, das dreieckig 
geschliffen ist, so entstehen dieselben sieben Farben des Regenbogens; ja 
selbst, wenn man ein Trinkglas zur Hälfte mit Wasser füllt und es in 
geneigter Richtung über weißes Papier hält, während die Sonnenstrahlen 
auf das Glas fallen, erhält man dieselben Farben auf dem Papier: 
Roth, Orange, Gelb, Grün, Hellblau, Dunkelblau, Violett. Man sieht 
sie auch in dem Thautropfen, der sich auf dem Grashalme wiegt. Kann 
man vor einen Wasserfall hintreten, und hat man dabei die Sonne 
im Rücken, so zeigt sich ein ganzes Stück eines Regenbogens in dem 
herabstürzenden Wasser. Der Regenbogen ist desto höher, je tiefer 
die Sonne steht; er ist desto niedriger je höher der Stand der Sonne 
ist. Darum sehen wir die größten Regenbogen des Morgens und des 
Äbends; am Mittag steht uns im Sommer die Sonne zu hoch, als daß 
ins ein Regenbogen sichtbar werden könnte. Er bildet eigentlich einen 
Kreis, von dem aber die unter dem Horizont liegende Hälfte für uns 
nicht sichtbar ist. 
Auch der Mond erzeugt Regenbogen, die zwar nicht selten sind, aber 
weniger häufig beobachtet werden, da ihr Licht ein schwächeres und die 
Zahl der Beobachter zur Nachtzeit natürlich nur eine geringe ist. 
12. Das Nordlicht. 
Nacht ist's auf der schneebedeckten Erde; matt scheinen die Ge— 
rne durch den leiehten Nebelflor, der so häufig im hohen Norden 
ian cun umechbleiert. Da erscheint am nördlichen Himmel in der
	        
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