Schlacht bei Aspern. Während Napoleon am rechten
Donauufer gegen Wien vordrang, zog Erzherzog Karl von Böh—
men auf das Marchfeld. Napoleon ließ bei der Insel Lobau
die Donau überbrücken und sein Heer auf das linke Ufer setzen.
Die Franzosen wählten die Dörfer Aspern und Esslingen als
Stützpunkte für die kommende Schlacht. Am Mittage des 21. Mai
vegann der blutige Kampf. Mit Zähigkeit drangen die Äster—
reicher vorwärts, bis das Dorf Aspern genommen war. Am fol—
genden Tage erneuerte sich der Kampf. Lange wehrten sich die
Osterreicher auf das heldenmüthigste; endlich begannen sie zu
wanken. Da ergriff Erzherzog Karl die Fahne des Regimentes
—J führte die Truppen persönlich zum Angriffe (Fig. 40).
ide VPoñ diesem Augenblicke an war der Sieg der Osterreicher entschieden.
Mapoleon brach den Kampf ab und gab den Befehl zum Rückzuge.
Die Kunde von dem Siege bei Aspern flog begeisternd durch
die Lande Österreichs und erregte auch in ganz Europa berechtigtes
Aufsehen. Die Osterreicher hatten in dem Kampfe wohl 24,000 Mann
verloren; aber sie hatten gezeigt, dass der für unüberwindlich ge—
haltene Napoleon besiegt werden könne. Noch heute mahnt ein
eherner Löwe vor dem Kirchlein in Aspern an jene tapferen
Krieger, die für das Vaterland gefallen sind. Einige Wochen
später fand bei Wagram ein neuer Kampf statt. Heldenmüthig
wie bei Aspern kämpften die Österreicher auch hier. Anderthalb
Tage hielten sie gegen die französische Übermacht stand; endlich er—
lahmte ihre Kraft, und Erzherzog Karl ordnete den Rückzug an.
Der Wiener Frieden. So endete das Jahr 1809 mit
einer Niederlage Österreichs. Härter als je waren die Friedens—
bedingungen. Seine ganzen Küstenlandschaften, außerdem Theile
von Oberösterreich und Galizien musste sterreich im Wiener
Frieden an Frankreich abgeben, so dass es ein Gebiet von mehr
als 1000 umꝰ? Landes einbüßte; dieser Verlust war um so schmerz—
licher, als Osterreich dadurch vom Meere völlig abgeschnitten war.
Karls Rücktritt. Nach dem Kriege zog sich Erzherzog Karl
ins Privatleben zurück, aber in Deutschland wie in sterreich blieb
das Andenken an den Sieger von Aspern bis auf unsere Tage
lebendig. Er hat sich unsterbliches Verdienst um sterreich erworben,
und mit Recht ziert sein Denkmal in Wien die Inschrift: „Dem An—
denken des heldenmüthigen Führers der Heere sterreichs.“
Schlacht bei
Wagram.