Auch bei der Ausarbeitung dieses zweiten Bandes waren 
die Verfasser bestrebt, den Stoff übersichtlich zu ordnen und 
die Ergebnisse der neueren Forschungen mit selbständigem Ur¬ 
teil zu verwerten. Kirchliche Unbefangenheit und Unparteilich¬ 
keit glaubten sie nicht durch Ausscheidung des grössten Teils 
der Kirchengeschichte und deren Zuweisung an den Religions¬ 
unterricht beweisen zu sollen; denn vor allem beim Mittelalter 
müsste dieses Verfahren mit dem Verzicht auf ein wirkliches 
Verständnis der geschichtlichen Entwickelung erkauft werden. 
Die Berücksichtigung der Litteratur und Kunst wurde, nament¬ 
lich in den späteren Perioden, auf die wesentlichen Zusammen¬ 
hänge mit der allgemeinen kulturellen und politisch - sozialen 
Entwickelung beschränkt. Dagegen haben wir die innere staat¬ 
liche und gesellschaftliche Entwickelung des deutschen Volkes 
eingehend dargestellt, was neben der grösseren Berücksich¬ 
tigung der Kirchengeschichte den Umfang auch dieses Bandes 
etwas über das gewöhnliche Mass hinaus ausgedehnt hat. Bei 
der beschränkten Zeit, die für das Mittelalter zu Gebote steht, 
wird der Lehrer ohnehin gezwungen sein, die eine oder andere 
Periode nur kursorisch zu behandeln. So wird es, wie wir hoffen, 
Lehrern und strebsamen Schülern nicht unwillkommen sein, dass 
unser Buch eine Ergänzung des mündlichen Unterrichts er¬ 
möglicht. 
Hinsichtlich der zahlreichen Datumsangaben bemerken wir, 
dass sie grösstenteils lediglich bestimmt sind, den Gang der 
Ereignisse auf möglichst kurze Weise anschaulicher zu machen. 
Leider glaubte unser bisheriger Mitarbeiter, Professor Dr. 
J. Dürr, aus Rücksicht auf seine Berufspflichten von der wei¬ 
teren Mitarbeit absehen zu sollen. Wir beide arbeiteten in der 
Weise gemeinsam, dass jeder die nach gemeinsam festgesteliter 
Disposition von dem ändern (von Klett § 1 bis § 30, von Treuber 
§ 31 bis § 79) ausgearbeiteten Abschnitte durchsah. 
Anfang Juli 189ö. 
Klett. Treuber.
	        
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