Full text: Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte

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Alte Geschichte, Römer. 
nach Chr. 
284—305. Diocletianus, 
der dem römischen Reiche eine neue Verfassung 
gibt. Er führt die absolute Monarchie ein nach dem Muster 
der orientalischen Despotie. Der Senat verliert allen Einfluß 
auf die Regierung. Rom bleibt nicht mehr Wohnsitz des Kaisers. 
Strenges Hofzeremoniell. Der Kaiser trägt den Purpur und 
das Diadem, läßt sich mit Dominus anreden. Neuordnung der 
Verwaltung, die Provinzen verkleinert und an Zahl vermehrt 
{101 Provinzen, in 12 Diözesen geordnet; auch Italien in Pro¬ 
vinzen geteilt). Steigender Abgabendruck. Zum Mitregenten 
(mit dem Titel Augustus) ernennt Diocletian, indem er sich 
außer der allgemeinen Oberleitung die Regierung des Ostens 
vorbehält (Residenz Nicomedia in »Bithynien), seinen Waffen¬ 
gefährten Maximianus (Residenz Mediolanum, 
Mailand). 
293. Diocletian ernennt zwei Cäsaren: 1. Constantius 
Chlorus, der seine Gemahlin Helena, eine Christin, 
verstoßen und die Stieftochter Maximians heiraten muß; er er¬ 
hält die Verwaltung von Gallien, Britannien und Spanien 
(Residenzen Augusta Treverorum (Trier) und Eburäcum 
(York), während Maximianus die Verwaltung von Italien und 
Afrika behält; 2. Galerius, der Diocletians Schwiegersohn 
wird und die Verwaltung von Illyricum (mit Macédonien und 
Griechenland, Residenz Sirmium a. d. Save) übernimmt. 
Diese neue Thronfolgeordnung hatte jedoch nicht lange Bestand. 
Die vier Regenten sorgen im Einverständnis miteinander 
für die Verwaltung und den Grenzschutz, Diocletian selbst 
namentlich in Ägypten, Galerius am Euphrat gegen die Perser. 
Der Tigris als Grenzfluß festgesetzt. Edictum de pretiis 301 
zur Abstellung des Wuchers. Glänzende Bauten 
in Trier. 
303. Allgemeine Christenverfolgung, durch Constantius 
in seinen Provinzen gemildert. 
305. Diocletian (f 313 in Salona [Spalato] in Dalmatien) 
und Maximian danken ab, Constantius und Gale¬ 
rius werden Augusti; letzterer setzt die Christenverfolgung 
fort. Die beiden nach seinem Vorschlag von Diocletian ernannten 
Cäsaren kommen nicht zu Ansehen; in den westlichen Provinzen 
übernimmt 306 Constantinus, Sohn des Constantius und der 
Helena, nach dem Tode des Vaters die Regierung; in Rom er¬ 
heben die Prätorianer Maxentius, den Sohn 
Maximians. 
312. Nach Galerius’ Tode Krieg zwischen Maxentius und 
Konstantin; dieser dringt in Italien ein und siegt 
bei Turin und bei Saxa rubra unweit Rom (hoc signo vincei);
	        
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