Mondnacht. Wandrers Nachtlied. Ein Gleiches. Die Nacht. 339
113. Mondnacht.
1. Es war, als hätt' der Limmel 2. die Luft ging durch die Felder,
die Erde still geküßt, die Ähren wogten sacht,
daß sie im Blütenschimmer es rauschten leis die Wälder,
von ihm nun träumen müßt': so sternklar war die Nacht.
3. And meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
siog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Laus.
Joseph Freiherr von Eichendorff.
114. Wandrers Nachtlied.
Der du von dem Himmel bist,
alles Leid und Schmerzen stillest,
den, der doppelt elend ist,
doppelt mit Erquickung füllest,
ach, ich bin des Treibens müde!
Was soll all der Schmerz und Lust?
Süßer Friede,
komm, ach komm in meine Brust!
Johann Wolfgang Goethe.
kaum einen Hauch;
die Vöglein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
ruhest du auch.
Johann Wolfgang Goethe.
115. Ein Gleiches.
Aber allen Gipfeln
ist Ruh',
in allen Wipfeln
spürest du
116. Die Nacht.
Ringsum ruhet die Stadt, still wird die erleuchtete Gasse,
und nsit Fackeln geschmückt rauschen die Wagen hinweg.
Satt geh'n heim, von Freuden des Tags zu ruhen, die Menschen,
und Gewinn und Verlust wäget ein sinniges Haupt
wohl zufrieden zu Haus; leer steht von Trauben und Blumen
und von Werken der Hand ruht der geschäftige Markt.
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