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Alte Geschichte, Römer.
3) Verbündete (socii, civitates foederatae), deren Verhältnis zu
Rom durch Verträge geordnet ist, welche meist eigene Verwaltung
und Gerichtsbarkeit haben und vom Dienst in der Legion befreit
sind, dagegen HülfStruppen oder Schiffe stellen müssen.
DRITTE PERIODE.
PUNISCHE KRIEGE. ANFÄNGE DER RÖMISCHEN WELTHERR¬
SCHAFT, BIS ZUR ZERSTÖRUNG VON KARTHAGO UND KORINTH.
(264—146.)
vor Chr.
264—»41. ERSTER PUNISCHER KRIEG. Kampf um
Sicilien.
(Die frühere Geschichte der Turnier (Karthager) S. 21 sqq.)
Ursache des Krieges: Die seit langer Zeit bestehende Spannung
zwischen Rom, der ersten Landmacht, und Karthago, der ersten See¬
macht des Westens. Dieselbe wird nur einen Augenblick unter¬
brochen durch den Angriff des Pyrrhus, welcher den, beiden Mächten
feindlichen Hellenismus repräsentirt (vgl. S. 84 und 126). Seit 311
sind die Römer bestrebt, sich eine Kriegsflotte zu schaffen Um
diese Zeit in Rom Einsetzung der 2 Flottenherren (Duumviri na-
vales), später (269) der 4 Flottenquaestoren (Quaestores classici).
Specielle Veranlassung: Die Mamertiner, d. h. Marsmänner,
ehemalige campanische Söldner des Agathokles (s. S. 24), hatten sich
der Stadt Messana nach Ermordung der männlichen Einwohnerschaft
bemächtigt. Sic werden von König Hiero II. von Syrakus belagert.
Ein Theil von ihnen ruft die Karthager, ein anderer die Römer zu
Hülfe. Der römische Senat schwankt, die Bürgerschaft beschliefst
den Mamertinern Hülfe zu gewähren (265). Eine römische Kriegs¬
flotte, meist aus Schilfen der süditalischen Bundesgenossen bestehend,
und die Vorhut des Landheeres kommen in Rhegium an. Mittler¬
weile hatten die Mamertiner karthagische Schiffe in den Hafen und
eine karthagische Besatzung in die Burg aufgenommen. Die römische
Vorhut setzt über die Meerenge, besetzt Messana und vertreibt die
Besatzung der Burg. Die Karthager erklären den Krieg.
264. Eine karthagische Flotte belagert die Römer in Messana.
Der Consul Appius Claudius Caudex fährt mit dem