Object: (5. bis 7. Schuljahr) (Ausg. M (für höhere Mädchenschulen), Mittelstufe)

Landeskunde von Norddeutschland. 
risunde a der Provoinz Westfalen. Minden 
R.-B.-H. an? unweit der Westfälischen Pforte. Durch sie führt eine wichtige 
Verkehrsstraße aus dem Gebiet der unteren Weser nach Cöln a. Rh. An 
dieser Straße liegt am Eingang eines schönen Quertales des Teutoburger 
Waldes die Stadt Bielefeld, Hauptsitz der westfälischen Leinenweberei. 
b) In der Provinz Hannover: Hildesheim, R-B.st., alte 
Bischofsstadt mit altertümlichen Kirchenbauten. — Der S. des R.-B. Hildes— 
heim ist durch schmales braunschweigisches Gebiet, das von der Weser bis 
zum Harz reicht, vom N. geschieden. In diesem Südteile liegt die Univer— 
sitätsstadt Göttingen. — Osnabrück, R.-B.-H. unweit des Teutoburger 
Waldes. 
c) Im Fürstentum Schaumburg-Lippe die kleine Hst. Bückeburg. 
d) Im Fürstentum Lippe: Detmold, Hst.; südwestlich davon im 
Teutoburger Walde das Hermannsdenkmal. 
L. Fichtelgebirge. 
1. Das Fichtelgebirge, so benannt nach seinen Fichtenwäldern, dehnt 
sich an der Südostecke der mittleren Gebirgsgruppe zwischen Erzgebirge und 
Böhmerwald aus, und zwar auf bayrischem Gebiet. Es hat die Form eines 
nach NO. offenen Hufeisens, das ein mit mäßigen Höhen angefülltes Tafel— 
land umschließt. Die höchste Erhebung ist der Schneeberg. 
2. Man bezeichnet das Fichtelgebirge als den Mittelpunkt der 
deutschen Mittelgebirge. Von ihm aus streichen vier Gebirgszüge. 
Wie heißen sie? Welche 4 Flüsse laufen nach N., O., 8S.. W.? Das 
Fichtelgebirge bildet demnach die Wasserscheide zwischen drei Strom— 
gebieten: Elbe, Donau und Rhein. 
3. An Wäldern fehlt es nicht; der Ackerbau ist wegen der rauhen, 
feuchten Luft wenig lohnend und beschränkt sich auf den Anbau von Hafer, 
Kartoffeln und Flachs. 
4. Die Bewohner sind fränkischen Stammes und evangelisch. Die 
wichtigste Nahrungsquelle ist die Weberei und Spinnerei. Auch durch 
Bergbau und Porzellanbereitung ernähren sich viele Leute. Das 
Gebirge ist gut bevölkert. 
III. Thüringen. 
Das Thüringer Land breitet sich von Werra und Saale bis zum 
Harze aus. Es besteht aus dem Gebirgszuge des Thüringerwaldes und 
dem Thüringer Flachlande. 
1. Der Thüringerwald. a) Er zieht sich vom Fichtelgebirge in 
nordwestlicher Richtung bis zum Werraknie hin. Sein südöstlicher breiter, 
einförmiger Teil wird Frankenwald, der kammartig verschmälerte nordwest— 
liche Teil Thüringerwald genannt. Von seinen rundlichen Bergspitzen 
sind die höchsten der Inselsberg und der Beerberg (fast 1000 mn). — 
Der Thüringerwald ist das Quellgebiet der Werra. 
b) Das Klima ist in den Tälern und im Vorlande mild, auf den 
Höhen rauher. Niederschläge sind häufig und reichlich. Laub- und Nadel— 
wälder bedecken den größten Teil des Gebirges. In landschaftlicher
	        
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