n. Die Zeit der Republik.
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Weiterung ihrer Weltherrschaft. Zunächst über Afrika, — d. i. das
karthagische Gebiet in Nordafrika. — Obwohl die Karth ager alles
aufboten, um den Frieden zu erhalten, wurden sie doch zum Kriege
gedrängt. Massinissa erbitterte sie nämlich durch fortwährende Ein-
söffe in ihr Gebiet, ohne daß ihnen die Römer Genugthuung ver-
schafften; sie griffen daher zu den Waffen und verletzten dadurch den
im Jahre 201 geschlossenen Frieden. Besonders laut verlangte ^ ' ;
Marcus Porcius Cato, ein Mann von alter römischer Kraft und
Strenge, die Zerstörung Karthagos. ,.v r'^j\
Zerstörung Karthagos. 146,^ Wiederum nahm der Krieg in
den ersten Jahren einen schleppenden Verlauf für die Römer. Das
Heer befand sich in gefährlicher Lage, als endlich Publius Cor-
uelius Scipio Ämilianus, Sohn des Ämilius Paullus und
Adoptivenkel des Scipio Afticanus (major), in Afrika landete und
die gelockerte Kriegszucht wieder herstellte. Er unterwarf zunächst die
Landschaft und ging dann erst an die Belagerung der Hauptstadt, deren
Bewohner Hab und Gut und Leben aufopferten, um sich ihre Freiheit
zu erhMen. Aber all ihr verzweifelter Mut war vergeblich. Scipio
drang von der Hafenstadt aus langsam durch die mit sechsstöckigen
Häusern besetzten Straßen und erkämpfte sich Schritt für Schritt den
Weg zur Burg. Die Häuser wurden in Brand gesteckt, und was nicht
durch das Schwert umkam, suchte in den Flammen den Tod. Nach
siebzehntägigem Brande war die Stadt in einen Schutthaufen ver-
wandelt.
^Provinz Afrika 146.] Das karthagische Gebiet wurde zur
Provinz Afrika gemacht und erhielt Utika zur Hauptstadt.
Per vierte Wacedonische Krieg und der Aal! Griechenlands § 65.
146. sZerstoning KörintüL. Mirreduii ien und Griechenland
römische Lovina.! In demselben Jahre, in welchem Kartyag? zu
Grunde ging, vollendete sich auch das Geschick Macedoniens. und
Griechenlands. Dort hatte sich ein gewisser Andriskns, der sich
für einen Sohn des Perseus ausgab, der Herrschaft bemächtigt; er
wurde aber von Metellns besiegt und nach Rom abgeführt.
In Griechenland hatten die Fehden der einzelnen Staaten
unter einander nie geruht; dazu gesellte sich bei den meisten der Haß
gegen die Römer, der besonders stark zum Ausbruch kam, als gegen
300 achäische Geiseln nach 17jähriger Gefangenschaft in ihre