Full text: Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit (Bd. 1)

Das zweite Triumvirat. 
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vor. Indem der junge Octavianns nun aus seinem eigenen Ver- 
mögen die im Testamente ausgesetzten Legate bezahlte, gewann er 
unter den Veteranen und Freunden Casars Anhang. Zugleich 
machte er hierdurch der republikanisch gesinnten Senatspartei unter 
Cicero neuen Mut, die vor dem entschlossenen und gebieterischen 
Auftreten des Antonius zaghaft zurückgewichen war. Cicero wagte 
es schon, im Senate gegen ihn die erste seiner sogenannten phi- 
lippischen Reden zu halten (2. Sept. 44). 
Das Volk hatte Antonius die Provinzen Gallien (außer Rar- 
bonensis) zuerkannt, obgleich das cisalpinische Gallien bereits 
D. Brutus zuerteilt war. Als aber nun Antonius mit einem 
Heere in die Provinz des Decimus eindrang und seinen Gegner 
in Mutina belagerte, einigte sich Octavianus, der sich trotz 
seiner Jugend mit bewundernswerter Geschicklichkeit zwischen den 
streitenden Parteien bewegte, mit der jenem feindlichen Mehrheit 
des Senates. Dieser beschloß Antonius zu bekriegen 
und sandte die beiden Konsuln des Jahres 43, A. Hirtius und 
C. Vibius Pansa. sowie den zum Proprätor ernannten Octavian, 
der bereits selbständig eine große Streitmacht aus Cäsars Veteranen 
gesammelt hatte, gegen ihn ab. Es kam bei Mütina zu einer 
Schlacht, in der Antonius besiegt wurde (43). Da beide Konsuln 
in den Kämpfen gefallen waren, so übertrug der Senat dem Cäsar- 
mörder D. Brutus den Oberbefehl gegen Antonius. 
c) Einigung der Cäsarianer. Aber Octavian hatte nur, dem 
Drange der Umstände nachgebend, für die Senatsmehrheit und die 
Republikaner Partei ergriffen. Jetzt, wo diese sich schon über ihn 
hinwegsetzen zu können meinten, wechselte er seine Rolle. Er zog 
an der Spitze seiner (8) Legionen, deren altgediente Soldaten im 
Andenken an Cäsar nicht unter dessen Mörder dienen mochten, vor 
Rom, ertrotzte, noch nicht 20 Jahre alt, für den Rest des Jahres 
das Konsulat und ließ alsbald die Achtung über Cäsars Mörder 
verhängen. 
D. Brutus war inzwischen Antonius gefolgt, der über die 
Alpen gezogen war und sich mit dem Cäsarianer M. Amilius 
Lepidus, dem Statthalter des narbonensischen Gallien, ver- 
einigt hatte. Auf die Kunde von den Vorgängen in Rom fiel 
der größte Teil der Truppen von D. Brutus ab. Als er sich 
zum Heere des M. Brutus in Macedonien flüchten wollte, wurde 
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