Full text: Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit (Bd. 1)

Das zweite Triumvirat. 
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eingedrungen waren, entgegenzutreten. Bei Philippi. wo Brutus 
und Kassius eine feste Stellung bezogen hatten, kam es zur 
Schlacht. In dem ersten Waffengange siegte Brutus aus dem 
rechten Flügel über Octavian; aber auf dem linken Flügel wurde 
Cassius von dem kriegserfahrenen Antonius geschlagen und 
gab sich in dem Glauben, auch Brutus sei besiegt, selbst den 
Tod. Zwanzig Tage später wurde Brutus durch die Ungeduld 
seiner Umgebung zu einer neuen Schlacht gedrängt, erlitt aber 
eine völlige Niederlage, wobei wiederum Antonius' Angriff 
auf den linken Flügel die Entscheidung herbeiführte, und tötete 
sich selbst (42). 
Die Republik war bei Philipp: in den Staub gesunken, An- 
tonius und Octavian waren nun unbestritten die Herren des Reiches. 
Sie verfolgten zunächst ihren Sieg. Octavian. der für seine 
Person wenig zur Entscheidung des Sieges beigetragen hatte, kehrte 
nach Italien zurück und übernahm es. die zahlreichen Veteranen 
(über 150 000 Mann) durch Landanweisungen zu befriedigen. 
Antonius zog, um neue Geldmittel aufzutreiben, nach dem 
Osten und preßte den schon von Cassius ausgesogenen Städten 
wiederum schwere Kriegssteuern ab. Dann begleitete er die schöne 
ägyptische Königin Kleopatra. die zu ihrer Rechtfertigung 
vor ihm erschienen war, nach Alexandrien, wo er während des 
Winters des Jahres 41 die Zeit in Ausschweifungen und üppigen 
Festen vergeudete. 
b) Ter perusinische Bürgerkrieg (41—40). Inzwischen zettelten 
des Antonius ehrgeizige Gemahlin Fulvia und sein Bruder Lucius in 
Italien Unruhen an. Sie machten nämlich, um den Einfluß Octa- 
vians nicht zu hoch steigen zu lassen, der Verteilung italischer Ländereien 
an die Veteranen Schwierigkeiten und schürten die Unzufriedenheit der 
zahlreichen Mißvergnügten, die durch die Soldaten aus ihrem Besitztum 
verdrängt1 waren. Aber L. Antonius mußte sich vor den Truppen 
Octavians nach Perusia zurückziehen. Nachdem er, durch Hunger 
gezwungen, die Übergabe angeboten hatte, wurde er von dem Sieger 
in Gnaden aufgenommen. Fulvia flüchtete nach Griechenland, wo sie 
bald starb. 
1 Ein Beweis für die gesetzlose Willkür, die damals in Italien herrschte, 
ist das Schicksal des Dichters Vergil, der nur durch die Gunst seiner vor¬ 
nehmen Gönner im Besitze seines Erbgutes blieb.
	        
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