Full text: Das Altertum (Bd. 1)

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schon durch eine Niederlage ihrer Flotte (bei Taurois) geschwächt, mußten 
ihre Stadt übergeben, welche der Sieger als eine der letzten Stätten 
hellenischer Bildung großmütig vor der Plünderung und Zerstörung 
bewahrte. 
Da die Pompejaner mit ihrer starken Flotte die Getreidezufuhr nach 
Rom sperrten, so sandte Cäsar, jetzt zum Diktator und zum Consul für 
das nächste Jahr ernannt, den Curio nach Sicilien, wo M. Porcius 
Cato befehligte. Nachdem Curio diesen bald gezwungen hatte, den Wider¬ 
stand aufzugeben, setzte er nach Afrika über, wo der König Juba II. von 
Numidien (Urenkel des S. 187 genannten Gauda) die Sache der Pom- 
pejaner schützte. Als er sich aber zur Belagerung Uticas wandte, wurde 
er von einem Entsatzheere unter Juba geschlagen und fiel selbst im Kampfe. 
3. Der Krieg in Griechenland. Unterdes war Pompejus mit 
11 Legionen, ^ von denen aber nur fünf aus altgedienten Soldaten be- 
standen, von Brnndisium nach Dyrrhachinm gesegelt. Cäsar setzte ihm 
jetzt nach Beendigung des spanischen Krieges auf demselben Wege nach 
und landete mit 6 Legionen und 600 Reitern an der epirotischen Küste 
beim akroceraunischen Vorgebirge. Sein Unterfeldherr M. Antonius 
führte ihm. den Pompejanischen Wachschiffen glücklich entrinnend, noch 
4 Legionen zu.2 Cäsar schloß den Gegner, welcher in der Strandebene 
bei Dyrrhachinm lagerte, durch die Besetzung der umliegenden Höhen 
ein. Indes gelang es dem Pompejus, die Einschließungslinien zu durch- 
brechen und den Feind nach Apollonia zurückzudrängen. Von hier brach 
Cäsar (über Oricum und Lissns) nach Thessalien auf. Pompejus, statt 
jetzt das verlassene Italien für sich zu gewinnen, folgte ihm und lieferte 
ihm im Vertrauen auf die Stärke feiner Reiterei und durch den vor- 
schnellen Eifer der Optimaten im Heere angetrieben, die Schlacht bei 
Pharfälus, 48. Cäsar hatte, da er die Niederlage seiner Reiterei 
voraussah, hinter ihr Legionssoldaten aufgestellt, welche die siegreich vor- 
dringenden Pompejanischen Reiter, indem sie mit dem Pilum nach dem 
Gesicht der Feinde stießen,3 in die Flucht trieben. Nach dieser Nieder¬ 
lage seiner Reiterei verließ Pompejus sogleich das Schlachtfeld, um an 
1 So nach der Rechnung Mommsens III6, 412, nach Peter a. et. O. S. 81 
not. w hatte Pompejus 9 Legionen. 
2 Als Antonius zu lange ausblieb, wollte Cäsar nach Brundisinin zurückfahren' 
aber er wurde durch einen Seefturm daran gehindert. Seine Worte an den Steuer¬ 
mann: KaiouQa (peQSig xal xfjv Kaiaagog Tv%rjv ovfinXeovaav. Plutarch, 
Caesar c. 38. 
3 So ist das: Miles, faciern feri zu deuten. S. Mommsen III, S. 427.
	        
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