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Besetzung der Ämter das Los entschied und den Ärmeren sogar für den 
Besuch der Volksversammlung eine Geldentschädigung gegeben wurde, 
entstand aus der Demokratie die Ochlokratie oder die Herrschaft der 
Masse. Unter den griechischen Staaten zeigt sich die angedeutete innere 
Entwicklung am deutlichsten bei Sparta und Athen; in Sparta ging die 
Aristokratie in eine Oligarchie, in Athen in eine Tyrannis und eine 
Demokratie über. 
§ 15. Nächst der gemeinsamen Sprache war die Religion das 
wichtigste Einigungsmittel der Hellenen. Die griechische Religion war 
ursprünglich ein Pantheismus, in dem die Kräfte der Natur, der Himmel, 
die Sonne und der Mond, die Wolken und die Winde, die Erde, Berge 
und Wälder, das Meer, die Quellen und Flüsse als von einer inne- 
wohnenden göttlichen Macht beseelt gedacht wurden. Später schuf der 
hellenische Geist diese Naturkräfte zu frei waltenden Wesen um. Die 
Welt entwickelte sich nach griechischer Auffassung aus einem Urstoffe, dem 
Chaos, oder entstand nach Homerischer Anschauung aus dem Okeanos. 
Das älteste griechische Göttergeschlecht sind die Titanen. Der Titan 
Kronos wurde von seinem Sohne Zeus mit Hilfe der Cyklopen nach 
einem gewaltigen Kampfe, der Titanomachie, als deren Schauplatz Thes- 
salien gedacht wurde, gestürzt. Die Titanomachie stellt den Untergang 
der altgriechischen Kronosreligion und das siegreiche Vordringen der Zeus- 
religion dar. — Wie bei anderen Völkern des Altertums, so gab es auch 
bei den Griechen zwölf Hauptgötter, eine Zahl, welche mit den zwölf Zeichen 
des Tierkreises zusammenzuhängen scheint: Zeus, der oberste Gott, der 
Beherrscher der Welt, Hera, seine Gemahlin, Poseidon, der Gott des 
Meeres, Demeter, die Göttin der nährenden Erde, Apollo, der Gott 
des Lichtes, Artemis, die Göttin des Mondes und der Jagd, He- 
phaistos, der Gott des Feuers, Pallas Athene, die Göttin der 
Künste und Wissenschaften, Ares, der Kriegsgott. Aphrodite, die 
Göttin der weiblichen Schönheit und der Liebe. Hermes, der Götterbote, 
der Gott des Handels und Verkehrs. Hestia. die Göttin des häuslichen 
Herdes. — Später verbreitete sich von Thracien aus auch der Dienst 
des Dionysos oder Bacchos. des Gottes des Weines und der üppigen 
Triebkraft der Natur. Die unterweltlichen (chronischen) Götter waren 
Einigungsmittel der Hellenen. 
1. Die Religion.