Full text: Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 (Bd. 2)

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der König mit Heinrich von Navarra, und beide zogen mit Heeresmacht 
vor Paris, welches Karl von Mayenne besetzt hielt. Schon sprach man 
in der Stadt offen von Revolution und Königsmord. Bei dieser 
Stimmung der Gemüter entschloß sich der Dominikaner Clement zur 
Ermordung des Königs. Dieser empfahl sterbend den Heinrich von 
Navarra zu seinem Nachfolger, mit dem das Haus Bourbon (1589) 
den Thron bestieg. 
Nie beiden ersten Könige aus dem Hause Dourbon. 
§ 120. 1. Heinrich IV. (1589—1610) wurde jetzt oonjDegL 
größten Teile des Heeres anerkannt. Doch hatte er noch lange gegen 
die Gnisen zu kämpfen, welche von Philipp II. von Spanien unter- 
stützt wurden. Karl von Mayenne, welcher an der Spitze der Ligue 
stand und Paris besetzt hielt, suchte es durchzusetzen, daß die Krone an 
Philipps II. Tochter (Isabella), eine jftichte Heinrichs III., übertragen 
würde, mit welcher er sich dann zu vermählen gedachte. Aber das 
Parlament von Paris und der nationalaesinnte Teil der Bürgerschaft 
erklärte sich gegen dieses Vorhaben. Diese Uneinigkeit im Lager der 
Liguisten verschaffte endlich Heinrich von Navarra den Sieg, und als er 
schließlich auch zum Katholizismus übertrat, gelang es ihm, alle Par¬ 
teien zu versöhnen. Paris öffnete ihm die Tore, und nachdem ihn der 
Papst vom Banne losgesprochen, erkannte ihn auch Karl von Mayenne 
an. Zur Ausgleichung des Streites mit den Hugenotten erließ er das 
Edikt von Nantes, 1598, wonach die Protestanten in den Orten, 
in denen es bisher gestattet war, ihren Gottesdienst halten, zu öffentlichen 
Ämtern gelangen und ihre Streitigkeiten vor vier aus Katholiken und 
Protestanten zusammengesetzten Obergerichtshöfen oder Parlamenten ent- 
scheiden lassen konnten; eine Anzahl fester Plätze im südlichen und west¬ 
lichen Frankreich blieb in den Händen der Protestanten. Nach der Be- 
endigung der Religionsstreitigkeiten wandte der König seine Aufmerksam- 
feit der Hebung der .FinanM und des Handels zu. Sein tüchtiger 
Finanzminister Sully tilgte in kurzer Zeit die auf 300 Millionen 
Livres angewachsene Staatsschuld, hob den Verkehr durch Anlage von 
Land- und Wasserstraßen, regelte das Zollwesen und gab Bestimmungen 
über den Geldwert der auswärtigen Münzsorten. In der jmswarliaen I 
Politik befolgte Heinrich den Plan, das Haus HabMml-M- schwächen- I 
Schon"trat er. um dieses Ziel zu erreichen, mit den deutschen Protestanten J 
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