Full text: Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 (Bd. 2)

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in Verbindung; da traf den tätigen und beim Volke beliebten König 
der Dolch Uavaillacs (1610). 
2. Ludwig XIII. (1610—1643). Während der Minderjährigkeit 
Ludwigs führte seine Mutter Maria von Medici die Vormundschaft- 
liehe Regierung. Als der König großjährig geworden, verwies er seine 
herrschsüchtige Mutter nach Blois. Schon wollte diese offenen Krieg 
erheben, da brachte der Bischof von Luyon, Jean Armand du Plessis, 
eine Aussöhnung zwischen ihr und dem Könige zuwege. So trat dieser 
bedeutende Staatsmann, welcher später zum Kardinal und Herzog von 
Richelieu erhoben wurde, jetzt an das Staatsruder, welches er fortan 
bis zu seinem Tode mit sicherer Hand führte (1624—42). Er ver- 
J folgte in den inneren Verhältnissen des Staates den Grundsatz, die 
königliche Macht ganz unumschränkt zu machen.^. Daher wies er mit 
Nachdruck Me Ansprüche zurück, welche der hohe Adel und die Parla- 
mente oder die-obersten Gerichtshöfe der einzelnen Landesteile auf Teil- 
nähme an der Regierung machten. Aus demselben Grunde brach er 
auch die Sonderstellung der Hugenotten, welche mit ihren festen Plätzen 
noch immer gleichsam einen Staat im Staate bildeten, und nahm ihnen 
trotz der Unterstützung der Engländer ihren wichtigsten Sicherheitsplatz 
ritr La Rochelle (Dep. Charente inferieure), beließ ihnen aber ihre 
. freie Religionsübung. Nach außen ging seine Politik dahin, Frankreich, 
zur herrMmdLll_L>!Mt in Zurspa zu erbeben und das Übergewicht des \\ 
Habsburgischen Hauses zu brechen. Daher begünstigte er die Auflehnung 
der deutschen Protestanten gegen den Kaiser und wußte im dreißigjährigen I 
Kriege immer neue Gegner gegen Österreich ins Feld zu führen. Da 
er die Literatur und Kunst als einen Hebel des Nationalruhms erkannte, 
so suchte er den Beifall der Gelehrten und Künstler für das Königtum 
zu gewinnen und stiftete die französische Akademie (1635). Auch zur 
Gründung einer tüchtigen Seemacht gab er den ersten Anstoß. 
S. England. 
§ 121. Das Hauptstreben der Königin Maria der Katholischen 
(1553—1558) ging dahin, die katholische Religion im Lande wieder zur 
Geltung zu bringen. Ihre Vermählung mit Philipp II., dem Erben 
der spanischen Krone und erklärten Gegner der Protestanten, leistete 
diesem Bemühen Vorschub; jedoch erschien ihr Gemahl nur zweimal in 
England. Der Erzbischos Cranmer. welcher unter der Regierung 
Eduards das Reformationswerk weiter geführt hatte, und viele andere
	        
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