Object: Geschichte des Mittelalters (Teil 2)

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sind es vorzüglich, deren Ruhm nie erlöschen wird. Dante Alighieri 
(| 1321), welcher in seiner „göttlichen Komödie" mit kühnem Geiste die 
Regionen der Hölle, des Fegefeuers und des Paradieses durchwandelt; 
Petrarca, der empfindungsvolle Sänger und große Gelehrte; endlich 
der kurz vor Schluß des Mittelalters (1474) geborene Ariosto, welcher 
„den rasenden Roland" feierte. 
Unter den bildenden Künsten behauptete wie früher die Bau- 
fünft noch lange ihren Vorrang. Der gothische Stil entwickelte sich 
immer reicher und führte in seinen symbolischen Skulpturen zu immer 
mannigfaltigeren Formen. Erst gegen das Ende des Mittelalters ging 
von Italien aus eine mächtige Neuerung im Bauwesen vor sich. Seit 
dem berühmten Mentinischen Architekten Brunellesco wandte man 
sich nämlich wieder den Kunstformen des römischen und griechischen 
Altertumes zu und strebte darnach, dessen Stilarten an Stelle derjenigen 
des Mittelalters zu setzen. Weil so die Kunst der Alten gewissermaßen 
wieder auflebte, so nannte man diese Kunstentwicklung von dem tatet- 
nischen Worte renasci, wieder geboren werden, die Renaissance. In 
verschiedenen Formen hat sich dieser Stil während der Neuzeit entfaltet. 
Italien sah damals außer Kirchen namentlich seine herrlichen Paläste zu 
Florenz, Rom und Venedig darin aufgeführt. 
Auch der damaligen Malerei wollen wir mit wenigen Worten ge- 
denken. Sie erhielt besonders von den Niederlanden aus eine große 
Förderung, denn dort gaben ihr die Gebrüder Hubert und Jan van 
Eyck, die Erfinder der Ölmalerei, einen neuen Aufschwung. Aber auch 
unser deutsches Vaterland blieb in der Pflege der bildenden Künste nicht 
zurück, und welchen Ruhm gegen Ende des Mittelalters und im Anfange 
der neueren Zeit sich die großen Nürnberger Meister: Adam Krafft, 
Peter Bischer und vor allen Albrecht Dürer erworben, davon 
ist schon früher in der Geschichte des Kaisers Maximilian I. die Rede 
gewesen. 
Auf dem Gebiete der Wissenschaften ging seit dem vierzehnten 
und fünfzehnten Jahrhundert gleichfalls eine bedeutende Wandlung vor 
sich. Schon der berühmte Dichter Petrarca^atte zum Studium der 
alten klassischen Schriftsteller angeregt. Da ereignete sich nicht sehr viel 
später die Eroberung Constantinopels durch die Türken. Vor diesen 
rohen Kriegesscharen des Morgenlandes flohen die zahlreichen griechischen 
Gelehrten mit vielen wertvollen Handschriften der alten Schriftsteller
	        
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